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Biggesee Open Air 2023 abgesagt: Veranstalter nennt Gründe

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Von: Sebastian Schulz

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Biggesee Open Air Max Giesinger Joris in Olpe-Sondern
Max Giesinger, Joris und Co. haben beim Biggesee Open Air in Olpe-Sondern am Sonntag für ordentliche Partystimmung gesorgt. © Dariusz Misztal

Es war das Veranstaltungshighlight des Sommers 2022: das Biggesee Open Air in Olpe. Zehntausende feierten. Doch nun ist klar: Eine Fortsetzung 2023 gibt es nicht.

Olpe/Sondern - Im Pressegespräch mit dem SauerlandKurier machte Veranstalter Dietmar Harsveldt in dieser Woche öffentlich, was er in seinem großen Fazit im SauerlandKurier schon kurz nach der Veranstaltung angedeutet hatte: Das Biggesee Open Air 2023 wird nicht stattfinden.

„Aufgrund der enormen Unsicherheit mit Hinblick auf die wirtschaftliche Lage unseres Landes aktuell und im Jahr 2023 sowie durch die allgemeinen Kostensteigerungen für die Durchführung einer Veranstaltung werden wir mit dem Biggesee Open Air nächstes Jahr eine Pause einlegen“, sagt Veranstalter Dietmar Harsveldt. „Der Konflikt zwischen den stark steigenden Durchführungskosten von Großveranstaltungen und der sinkenden Kaufkraft der Gäste macht eine solche Großveranstaltung unberechenbar. Wir müssen davon ausgehen, dass die Prioritäten der Menschen im nächsten Jahr keine Konzertkarten sein werden.“

Biggesee Open Air 2023 abgesagt: Veranstaltung soll nicht sterben - Blick auf 2024

Bewusst verwendet Harsveldt dabei das Wort „Pause“, denn nach heutigem Stand soll das Biggesee Open Air mit der Absage für 2023 nicht gestorben sein. Der Plan ist, dass das Biggesee Open Air im Jahr 2024 wieder stattfinden soll - dann hoffentlich in einer Welt ohne Kriege und Existenzängste.

Dass diese Nachricht von der Absage des Biggesee Open Air 2023 trotzdem viele traurig stimmen wird, ist klar. Zu schön sind die Erinnerungen an großartige Veranstaltungstage mit Starkünstlern wie Cro und Motrip, James Blunt, Wincent Weiss oder Headliner Mark Forster, der die von ihm spontan in „Biggi“ umgenannte Konzertreihe beben ließ.

Künstler, Behören, Fans und Veranstalter waren begeistert vom Biggesee Open Air 2022, wenngleich für Dietmar Harsveldt ein ganz entscheidender Makel blieb: Die Veranstaltungen brachten aufgrund von Kostensteigerungen von 40 bis 50 Prozent sowie immer neue behördliche Auflagen nach seiner Aussage einen erheblichen finanziellen Verlust.

Biggesee Open Air: „Investition in die Kultur im Kreis Olpe“

„Auch wenn das finanzielle Ergebnis des Biggesee Open Air 2022 ernüchternd ist, sehe ich es persönlich nicht als Verlust, sondern als Investition in die Kultur im Kreis Olpe“, sagt Dietmar Harsveldt, der offenbar schon im März 2022 eine Absage der ersten Edition mit seinem Team diskutierte. Zu diesem Zeitpunkt war das Biggesee Open Air wohlgemerkt schon zwei Mal wegen der Corona-Pandemie auf den Juni 2022 verschoben worden, an dem es dann letztlich durchgeführt worden ist.

„Dass das Biggesee Open Air 2022 kein wirtschaftlicher Erfolg wird, war schon im Vorfeld abzusehen. Dennoch habe ich mich bewusst für eine Durchführung entschieden, um den Traum eines Festivals am Biggesee wahr werden zu lassen“, sagt Harsveldt. Der überwiegende Teil der Besucher dankte es ihm mit positivem Feedback. Aber es gab auch diejenigen, die schon jetzt zu hohe Eintritts- oder Getränkepreise moniert hatten und insbesondere in den sozialen Netzwerken ihre Kritik geäußert hatten.

Wenn nun also die Preise für eine Fortsetzung in 2023 noch höher werden müssten, würde diese Kritik sehr wahrscheinlich noch deutlich zunehmen. Auch das ist ein Grund für die Absage.

Kein Biggesee Open Air 2023: Künstlergagen jenseits von Gut und Böse

Eine erneute Durchführung ist für Dietmar Harsveldt erst dann wieder denkbar, wenn sich die wirtschaftlichen Unsicherheiten gelegt haben und die Akteure der Branche einen Konsens gefunden haben, der eine wirtschaftliche Durchführung einer Veranstaltung gewährleistet und Preise für Tickets ermöglicht, die noch von den Besuchern akzeptiert werden können.

Will sagen: Auch die Künstlergagen sind vielfach inzwischen aus der Sicht von Dietmar Harsveldt jenseits von Gut und Böse. Er betont: „Wir als Veranstalter und die vielen Mitarbeitenden in der Durchführung schaffen den Künstlern erst die Bühne. Ohne uns gibt es keinen Auftritt, keine Wahrnehmung, keine Anerkennung des Künstlers. Alle Akteure sollten sich ihrer Aufgabe bewusst sein - Kultur muss ein bezahlbares Gut für alle bleiben. Am Ende sollte doch gerade die Anerkennung durch die Fans der schönste Lohn für die Künstler sein.“

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