„Wir hatten eine sehr kurze Phase mit erhöhten Coronafällen in der Firma. Wir haben im Anschluss sofort zwei Massentestungen durchgeführt, wobei die zweite Testung nur noch zu negativen Testergebnissen geführt hat. Alle betroffenen Mitarbeiter haben die Infektion gut überstanden. Wir haben unsere Hygienemaßnahmen noch einmal nachgeschärft und haben seitdem keine Häufung von Coronafällen mehr“, erklärt Christian Küster weiter.
Bernhard Schwermer, Betreiber einer Hotel- und Gastwirtschaft in Heinsberg sowie des Berggasthofs im Rhein-Weser-Turm, fühlt sich an den Beginn der Corona-Epidemie 2020 zurückversetzt. Allein am Freitagvormittag musste er Absagen für sieben bis acht Veranstaltungen entgegennehmen – insgesamt etwa 1500 Gäste, die ihm nun fehlen. „Bei uns gilt bereits seit mehreren Wochen die 2G-Regel; wenn wir am Telefon darauf hinweisen, bekommen wir häufig Absagen. Einige Gäste mussten wir bereits abweisen“, so Schwermer. Für ihn liegt das Problem bei den Ungeimpften und bei der Regierung, die keine Impfpflicht anordnet. „Anschnallpflicht und Rauchverbot wurden durchgesetzt, aber eine Entscheidung zur Impfpflicht ist bis jetzt nicht gefallen“, so Schwermer. „Völlig ohne Not und mit sehenden Augen“ seien wir nun in dieser schwierigen Situation, so der Gastronom weiter.
Er blickt aber auch über den Tellerrand und fühlt mit den übrigen Betroffenen, denn nicht nur die Gastronomen, auch die Veranstaltungsbranche und die Einzelhändler stünden wieder vor großen Problemen. Aber: „Wir machen auf und wir machen weiter“, sagt Bernhard Schwermer.
Auch wenn Marina Müer, Inhaberin des Friseursalons Rocco in Attendorn, die 2G-Regelung privat befürwortet, so befürchtet sie, dass diese Regelung „für das Geschäft nicht gut ist“. Schon zuletzt, als die Schnelltests von den Bürgern noch aus eigener Tasche bezahlt werden musste, sei die Kundschaft weniger geworden, die Schwarzarbeit wahrscheinlich mehr. Nun sollen Ungeimpfte gar nicht mehr bei den Friseuren reinkommen – mit der Folge, dass zumindest im Friseursalon Rocco am Freitag noch einmal etliche Ungeimpfte mit Test zum Haareschneiden kamen. Wie es weitergeht? Abwarten. „Ich glaube, dass uns ein ähnlicher Lockdown wie in Österreich bevorsteht“, sagt Marina Müer.
„2G wäre für uns gar nicht so schlimm“, sagt Bernhard Schneider, einer der Geschäftsführer des Pepa-Funparks in Grevenbrück, „denn wir beobachten ohnehin schon, dass viele unserer Besucher 2G vorweisen.“ Ob Eltern mit ihren Kindern durch die neuen Regeln vorsichtiger werden und den Besuch von Freizeiteinrichtungen meiden, werde man sehen. So oder so sei der Besuch jedenfalls sicher – wegen der Lüftungen und „weil wir durch unsere Fläche genügend Freiräume haben, sodass es sich nicht drubbelt“, sagt Schneider. „Kinder müssen sich nun mal bewegen – und das geht in unserer Halle gut und sorgenfrei.“
Mit Stand von Freitagmittag ist noch nicht klar, wie die Regelungen im Finto-Erlebnisbad aussehen werden, denn: „Die Rechtsgrundlage ist noch nicht da“, verwies Betriebsleiter Kai Harnischmacher auf die noch fehlende Coronaschutzverordnung. Deshalb heißt es im Finto noch: abwarten.