Grünes Licht für Tiny Houses - Großes Interesse an den winzigen Häusern

Tiny Houses sind gefragt, auch in der Kreisstadt Olpe. Das zeigt das Ergebnis einer Umfrage und auch im Ausschuss standen die winzigen Häuser auf der Tagesordnung.
Olpe - Tiny Houses, also winzige Häuser, sind im Moment gefragter denn je. Gründe dafür sind begrenzte Flächenangebote, steigende Zinsen und die Preisexplosion bei Baumaterialien. Auch die Kreisstadt Olpe beschäftigt sich mit der Frage, ob das Modell für eine Umsetzung im Stadtgebiet machbar wäre.
Die kleinen Häuser können bereits auf einer Grundstücksfläche von 150 Quadratmetern gebaut werden und auch für die Bewohner komfortable Wohnkonzepte entwickeln.
Die Stadt Olpe hat zum Konzept der Tiny Houses eine Umfrage gestartet und 737 Teilnehmer haben geantwortet. Von diesen haben 96 Prozent das Konzept bestätigt und finden es für die Kreisstadt mehr als nur interessant. Als Gründe dafür gab die Mehrzahl der Personen günstige Baukosten und kleine Haushaltsgrößen an, gefolgt von Energieeffizienz und begrenzter Baugrundstücksverfügbarkeit. Hinsichtlich der Zielgruppen für die kleinen Häuser wurden alle Altersklassen, den Familienstand betreffend jedoch insbesondere Alleinstehende und Paare genannt. Weiterhin sprach sich die Mehrheit für eine zentrumsnahe Lage sowie die Möglichkeit des individuellen Hausbaus, im Vergleich zu einer einheitlichen Bauweise, aus.
Laut der Mehrzahl der Antworten sollte das Grundstück für ein Tiny House zwischen 150 und 200 Quadratmetern groß sein und das Budget für den Erwerb eines Tiny Houses zwischen 150.000 und 200.000 Euro liegen.
„Die Idee zu der Befragung beruhte auf der Anregung einer Bürgerin und wir freuen uns über die rege Teilnahme“, so Judith Feldner, Technische Beigeordnete der Kreisstadt. „Die Ergebnisse der Umfrage bestärken uns in unserem Vorhaben, die Tiny House–Bauweise zukünftig auf ihre planungs- und bauordnungsrechtliche Umsetzbarkeit in Bestands- und Neubaugebieten zu prüfen und gegebenenfalls zu entwickeln.“
Insbesondere vor dem Hintergrund begrenzter Bauflächen und der damit verbundenen Wohnraumknappheit bestünde die Möglichkeit, im Stadtgebiet Olpe neuen und vor allem ressourcen- und flächensparenden Wohnraum für die Bürger zu generieren. Dabei soll es sich um dauerhafte Wohnbauten handeln, deren spätere Umwandlung der Nutzung in ein Ferienhaus ausgeschlossen ist.
Tiny House als zukunftsweisende Perspektive
Im Ausschuss Umwelt, Planen, Bauen standen die Tiny Houses auf der Tagesordnung. Die Frage, die sich stellte, war: Wie ist die Umsetzbarkeit von Tiny Houses in bestehende und neue Baugebiete? Oder können Tiny Houses auch als Ferienhäuser umgesetzt werden?
Laut Ausschussvorlage stelle die Tiny House-Bauweise „eine zukunftsweisende Perspektive zu herkömmlichen Bauweisen“ dar. Außerdem könne die Reduzierung des Wohnraums als Faktor zur Bekämpfung des Klimawandels gesehen werden. Vorteile der Tiny Houses sind der Einsatz von nachhaltigen Materialien und die geringen Kosten für den Bau und den Energieverbrauch.
Für die Stadt Olpe sei es eine Möglichkeit, einen positiven Beitrag zum Klimawandel leisten zu können. Zum anderen ist es die Möglichkeit und Chance, nachhaltigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
„So wird angestrebt, eine führende Rolle im gesamten Kreisgebiet Olpe einzunehmen und die Tiny House-Bauweise zukünftig auf ihre planungs- und bauordnungsrechtliche Umsetzbarkeit in Bestands- und Neubaugebieten zu prüfen und gegebenenfalls zu entwickeln“, heißt es in der Beschlussvorlage weiter.
Dabei sollen die Tiny Houses für dauerhaften Wohnraum sorgen. Dies schließt allerdings die spätere Nutzung als Ferienhaus aus.
Überwiegend gab es im Ausschuss Zustimmung, das Thema der Tiny Houses auf den Weg zu bringen. Grünen-Fraktionsvorsitzende Zaklina Marjanovic findet es wichtig, dass die Bürger zu diesem Thema gefragt wurden und ihre Meinungen äußern konnten. Zwar sei nach ihrer Meinung ein Tiny House noch keine Lösung, aber der erste Schritt in die richtige Richtung. Die Umfrage kritisierte Uwe Schmidt von der UCW. Er wandte ein, dass nur Bürger an der Umfrage teilgenommen haben, die Interesse an dieser Art des Bauens vertreten.
Einstimmig mit einer Enthaltung sprach sich der Ausschuss für die Tiny Houses aus.