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„Schule ist nicht statisch“ - Eva Jansen spricht über ihre neue Aufgabe an der St.-Franziskus-Schule

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Von: Christine Kluge

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Schulleiterin Eva Jansen St. Franziskus Schule
Eva Jansen ist seit Anfang Januar die neue Schulleiterin der St.-Franziskus-Schule in Olpe. © Christine Kluge

Seit vier Wochen ist Eva Jansen neue Schulleiterin. Wie es ihr in Olpe gefällt und was ihre vorherigen Aufgaben waren erzählt sie im Interview.

Olpe - Die St.-Franziskus-Schule (SFS) in Olpe hat seit vier Wochen ein neues Führungsteam. Seit Anfang Januar ist Eva Jansen die neue Schulleiterin. Sie ist 55 Jahre alt und lebt in Plettenberg.

Ihre Laufbahn als Lehrerin hat sie an den St.-Ursula-Schulen in Attendorn begonnen, bevor sie in das Erzbischöfliche Generalvikariat gegangen ist. Über ihre Aufgaben dort und wie es ihr an ihrem neuen Arbeitsplatz in Olpe gefällt, hat Eva Jansen mit Christine Kluge im Interview gesprochen.

Frau Jansen, der Leitgedanke der St.-Franziskus-Schule ist „Weil man besser lernt, wenn man fröhlich ist“. Sind Sie immer fröhlich?

Immer bestimmt nicht, aber häufig und ich bemühe mich um einen positiven Ansatz. Ich finde, dass wir auch in der Schule vom defizit-orientierten wegkommen und eine positive Betrachtungsweise haben müssen. Und so bemühe ich mich persönlich seit geraumer Zeit, am Ende des Tages zu gucken ‘Was war gut?’. Und da gibt es mehr als man denkt. Und man merkt auch, dass vieles nicht selbstverständlich ist. Zum Beispiel der heiße Kaffee am Morgen.

Fröhlich zu sein ist ja schön, aber Sie sind doch jetzt bestimmt besonders fröhlich, weil sie die neue Schulleiterin der St.-Franziskus-Schule sind. Wie kam es überhaupt dazu?

Naja, vielleicht mag ich jetzt noch fröhlich sein. Vielleicht fragen sie mich in ein oder zwei Jahren das nochmal; und vor allem sollten Sie die Schulgemeinde fragen, ob sie fröhlich ist... Wenn die Schulgemeinde das mit ,Ja’ beantwortet, dann ist gut. Wie es dazu kam? Ich hatte Interesse an einer Veränderung. Ich war knapp 20 Jahre als Lehrerin an einer Schule in unterschiedlichen Positionen tätig. Ich habe knapp zehn Jahre kirchliche Schulaufsicht ausgeübt und diese Kombination und Erfahrung sind eine ganz gute Voraussetzung für die Aufgaben einer Schulleitung.

In welchen Bereichen wollen Sie denn an der St.-Franziskus-Schule, in der Realschule und im Gymnasium etwas ändern?

Schule ist nicht statisch, das darf sie auch nicht sein. Schule entwickelt sich und in sofern haben wir sicherlich Ideen und gucken, was ist da und was könnte vielleicht anders sein. Das ist eine Aufgabe der gesamten Schulgemeinschaft. Und wenn es Änderungen gibt, ist es mir auch ganz wichtig, dass es ebenfalls für den Träger in Ordnung ist.

Was möchten Sie als neue Schulleiterin ändern? Gibt es etwas, was sie momentan am Schulalltag/Ablauf stört? Oder gibt es etwas, was Sie hier an den Schulen besonders mögen?

Ich mag die Atmosphäre hier an der Schule, sonst wäre ich auch nicht hergekommen. Ich mag die Grundhaltung, die hier in dem Haus herrscht. Und warum sagt man immer, wenn jemand neu kommt, sie möchte was verändern? Es ist doch erst mal gut, wie es ist. Und ich glaube, Schule muss man sowieso erst mal ein Schuljahr lang beobachten, zuhören, erfahren. Dann kann man gegebenenfalls feststellen: ,Ach, hier gibt es die ein oder andere Stellschraube, an der man eventuell drehen könnte.’ Und wenn etwas anders läuft, heißt es ja nicht, dass es automatisch besser läuft.

Also gibt es im Moment gar nichts, was Sie bisher geändert haben?

Doch, es ist tatsächlich was verändert worden. Die Kaffeemaschine im Sekretariat hat jetzt mehr Arbeit.

Ich würde gerne noch einmal zu dem Leitgedanken „Weil man besser lernt, wenn man fröhlich ist“ zurückkommen. Was verstehen Sie darunter und wie wollen Sie ihn vielleicht konkret umsetzen?

Er wird hier schon konkret umgesetzt, dieser Leitgedanke. Es sind ganz viele Ansätze hier in der Schule, die diesen Leitgedanken möglich machen. Ich denke beispielsweise daran, welche Unterstützungsmaßnahmen die Schule anbietet, was Begleitung und Beratung angeht. Ob jetzt in fachlicher Hinsicht, beruflicher Hinsicht oder in sozialer Hinsicht.

Haben Sie Beispiele dafür?

Die Lernprogramme, Fordern und fördern, die weiteren Zusatzangebote, was den AG-Bereich betrifft.

Und wie möchten Sie die Schule zukünftig führen? Haben Sie da schon konkrete Pläne?

Mein Wunsch ist, die Schule belastbar und gesund weiter zu begleiten. Mir ist es auch wichtig zu sagen, dass wir ein Schulleitungs-Team sind. Dass wir Entscheidungen gemeinschaftlich treffen. Was ich mir wünschen würde? Dass ich es schaffe, verlässlich und transparent für die Schule und für die Schulgemeinschaft da zu sein.

Sie haben Ihre Laufbahn als Lehrerin nach dem Referendariat in Attendorn an der St.-Ursula-Realschule und am St.-Ursula-Gymnasium begonnen. 2013 wechselten Sie in das Erzbischöfliche Generalvikariat. Was waren dort Ihre Aufgaben?

Es sind ähnliche Aufgaben wie bei der Bezirksregierung. Ich habe vorrangig Lehrerinnen und Lehrer eingestellt, ich habe Beförderungs- und Revisionsverfahren durchgeführt. Ich habe Schulleiterbestellungen gemacht und interessante Gespräche mit Eltern und Lehrpersonen geführt. Schulaufsicht unterstützt, aber auch Schulen und hilft bei außergewöhnlichen Situationen. Die Abteilung, die ich geleitet habe, heißt Schulaufsicht und schulfachliche Beratung. Das heißt, es waren nicht nur die Personalangelegenheiten, mit denen ich mich beschäftigt habe, sondern wir haben Schulen an den einzelnen Schulstandorten bei ihrer Schulentwicklung unterstützt, wenn wir angefordert worden sind. Kurz Schule in ihrer Vielfalt und Fülle. In der Coronapandemie war ich auch ziemlich stark gefordert, besonders im organisatorischen Bereich. Ansonsten gab es von vielen unterschiedlichen Themen ein bisschen. Ich glaube, dass es gut für Schule ist, wenn man diesbezüglich Generalist ist. Und man muss dann wissen, wer der Experte ist.

Unterrichten Sie eigentlich auch noch?

Im Moment nicht. Dieses Halbjahr nicht, weil ich den Kindern nicht gerecht geworden wäre. Es ist im Moment sehr viel. Ich weiß noch nicht, wie die Abläufe hier an der Schule sind. Ich meine, Schulen ticken ähnlich, aber jede Schule hat noch einmal ihren eigenen Ablauf. Den muss ich gerade ganz schnell lernen. Und dann kommt dazu, dass das Schuljahr sehr, sehr kurz ist. Insofern sind wir bis jetzt im Vollsprint durch den Januar gegangen. Wir hatten jetzt zum Beispiel auch noch die Anmeldegespräche für die neuen Fünftklässler. Das hat auch einige Zeit gebraucht. Wenn ich jetzt gesagt hätte, ich unterrichte, was ich sehr gerne wieder möchte, wäre ich den Kindern nicht gerecht geworden. Denn was nicht geht, ist zu spät in den Unterricht zu kommen und den Kindern das Recht auf Unterricht zu nehmen. Das hätte ich aktuell überhaupt nicht gewährleisten können.

Und zum nächsten Schuljahr?

Zum nächsten Schuljahr ist es mit einigen Stunden geplant.

Welche Fächer würden Sie dann unterrichten?

Wie ich eingesetzt werde, kann ich gar nicht sagen. Das entscheidet dann am Ende die Personaldecke und der Unterrichtsbedarf, wo ich gebraucht werde. Ich habe Französisch, Englisch, in Spanisch kann ich im ersten Lernjahr eingesetzt werden und habe in Latein einen Zertifikationskurs für die S I gemacht. 

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