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Stufenparty endet unschön: Körperverletzungen, Verletzte und Beschädigungen

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Von: Sebastian Schulz

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Unter anderem sind bei der Stufenparty drei Kabinentüren auf der Herrentoilette beschädigt worden.
Unter anderem sind bei der Stufenparty drei Kabinentüren auf der Herrentoilette beschädigt worden. © Fogel

Eine Stufenparty im Kreis Olpe ist letzte Woche aus dem Ruder gelaufen. Es gab Körperverletzungen, Verletzte und Beschädigungen. Trotzdem sieht ein Schülersprecher die Feier positiv.

Olpe-Dahl - Die Stufenparty eines Olper Oberstufenjahrgangs von letzter Woche Freitag im Olper Ortsteil Dahl hat gespaltene Meinungen hinterlassen. Es kursieren mehrere Versionen, wie sich der Abend abgespielt haben und was vorgefallen sein soll. Fest steht, dass es mehrere Zwischenfälle der unschönen Art gab, unter anderem mit fünf Körperverletzungen und diversen Beschädigungen. Das belegen Aussagen der Polizei und des Hallenvermieters.

Den ersten Zwischenfall registrierte die Polizei am 1. April kurz vor Mitternacht. Bei der Alarmierung hieß es, dass es im Bereich der Dahler Dorfgemeinschaftshalle „eine Schlägerei mit zum Teil 15 Beteiligten“ (Zitat Polizeisprecher Thorsten Scheen) gegeben habe. Zwei Leichtverletzte mussten daraufhin ins Krankenhaus gebracht werden, die Polizei verwies zwei Personen der Halle.

Hinzu kommen weitere drei Anzeigen wegen Körperverletzung. In einem weiteren Fall soll ein Geschädigter mit einer Bierflasche auf den Kopf geschlagen worden sein – „aber nicht mit Absicht“, wie es in der Aussage gegenüber der Polizei hieß. Die Beamten haben hierzu eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen.

Zu guter Letzt liegt der Polizei auch eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung vor. Diese wurde von einer 27-jährigen Mutter gestellt. Sie gab an, dass sie einem Jungen helfen wollte und vor der Halle den Notruf gewählt habe, ehe sie auf dem Rückweg in die Halle von einer Gruppe ihr unbekannter junger Männer zusammengetreten worden sei und Prellungen am Ellbogen und an der Rippe davongetragen habe.

Dass auch das Ordnungsamt vor Ort war und schon früh am Abend mehrere minderjährige, 14-jährige Partygäste aus der Halle fischte und dass bei der Schlägerei eine Brille zerstört worden ist, weswegen nun eine Anzeige wegen Sachbeschädigung vorliegt – beides bleiben eher Randnotizen.

Am nächsten Morgen waren dann auch für die Dahler die Auswirkungen der Nacht zu sehen. Die Scheibe der Infotafel in der Dorfmitte war zerstört, neben den Scherben lag eine zerbrochene Bierflasche. In der Halle waren Desinfektionsspender und Lampen beschädigt, Bilder hingen nicht mehr an der Wand. Den größten Schaden stellten die Dahler Schützen auf der Herrentoilette fest, in der die Kabinen-Türen eingeschlagen worden sind.

Mit alledem konfrontiert sagte der Schülersprecher, der auch selbst Schüler aus der Stufe ist, die die Party organisiert hat, im Gespräch mit dem Sauerlandkurier: „Wir hatten selbst mit den Geschehnissen nichts zu tun.“ Für die Zwischenfälle seien Personen verantwortlich, „die nichts mit der Stufe oder der Schule zu tun haben“. Die Stufe selbst blicke positiv auf die Veranstaltung. Finanziell habe sich die Party gelohnt, viele Besucher hätten gesagt, sie kämen gerne wieder und hätten die Organisation gelobt. Mit Blick auf die genannten Zwischenfälle sagt der Schülersprecher: „Das sind aus unserer Sicht Kleinigkeiten, über die man hinweg sehen muss.“

Die Vermieter der Dahler Schützenhalle wollen nicht über die Vorfälle hinwegsehen, auch wenn die Schüler die Schäden aus dem Geld ihrer Stufenkasse ersetzen wollen. Siegfried Fogel, der für die Vermietungen zuständig ist, sagt klar: „Stufenpartys wird es bei uns nicht mehr geben.“ Ende dieses Monats sollte eine weitere Stufenparty einer anderen Schule in Dahl stattfinden – diese hat Fogel nun abgesagt; die Schüler haben mittlerweile für Mitte Mai einen neuen Ausrichtungsort in Hünsborn gefunden.

Vermieter Siegfried Fogel tue es leid für die Jugendlichen, die nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen sicher wieder Lust auf Feiern haben. „Aber erstens: Wir kommen ja hier auch im Dorf in Verruf. Und zweitens: Wir können uns die Halle nicht so kaputt machen lassen.“

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