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Leichensuche mit Unterwasserdrohne: DLRG setzt ihren neuen Mini-Roboter ein

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Von: Sebastian Schulz

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Diese Unterwasserdrohne der DLRG Kreis Olpe war im Einsatz, als die Rettungskräfte nach dem verunglückten Schlauchboot-Fahrer im Biggesee in Olpe suchten.
Diese Unterwasserdrohne der DLRG Kreis Olpe war im Einsatz, als die Rettungskräfte nach dem verunglückten Schlauchboot-Fahrer im Biggesee in Olpe suchten. © DLRG Kreis Olpe / David

Drohnen für den Himmel kennt inzwischen jeder. Aber Drohnen für unter Wasser? Ein solches Gerät besitzt die DLRG Kreis Olpe - und setzte es jetzt bei der Leichensuche im Biggesee ein.

Olpe - Das Unglück auf dem Biggesee am Ostermontag hatte eine große, zweitägige Suchaktion zur Folge, bei der die Einsatzkräfte auch modernste Hilfsmittel nutzten. Eines davon waren Unterwasserdrohnen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und der Polizei. Im Gespräch mit dem SauerlandKurier erklärte DLRG-Sprecher Thorsten David unter der Woche, wie der kleine Roboter und andere technische Hilfsmittel funktionieren.

Die Unterwasserdrohne, die die DLRG seit 2019 besitzt und in Drolshagen aufbewahrt, ähnelt einer Flugdrohne – nur, dass sie nicht so platt ist, sondern eher kugelförmig. Ebenfalls anders als eine Flugdrohne ist das Unterwassermodell mit einem Datenkabel verbunden, das durch seine Länge von 100 Metern genügend Spielraum für den Einsatz lässt.

Von unter Wasser liefert die Drohne Kamerabilder, die auf einen Bildschirm der Fernbedienung gesendet werden. Zwei Scheinwerfer sorgen für einen besseren Blick. „Im Grunde sieht die Unterwasserdrohne genau so viel wie ein Taucher – nämlich im Biggesee gut anderthalb Armlängen weit“, erklärt Thorsten David.

Die Unterwasserdrohne liefert ihre Aufnahmen in Echtzeit auf den Bildschirm der Fernbedienung.
Die Unterwasserdrohne liefert ihre Aufnahmen in Echtzeit auf den Bildschirm der Fernbedienung. © DLRG Kreis Olpe

Die Bedienung des Geräts sei nicht so einfach, wie man sich das vielleicht vorstelle. Bei der DLRG gibt es dafür extra geschulte Mitglieder: die Fachgruppe Technische Unterwassersuche.

Solche Drohnen hatten am Montag und Dienstag entscheidenden Anteil, dass der verunglückte Schlauchbootfahrer in dem rund sieben Meter tiefen Wasser gefunden wurde. Was ebenfalls half, waren die Sonare der DLRG, die – ähnlich wie eine Fledermaus – mit Hilfe von Schallwellen Auffälligkeiten unter Wasser feststellen können. Ein solches Sonar gab zum Beispiel auch am Montagabend einen Hinweis, durch den ein Taucher letztlich zwar noch nicht die Leiche, dafür aber dessen Brille im Wasser fand. Mit Hilfe dieser Brille konnte die Polizei mit Angehörigen identifizieren, dass es sich bei dem Verunglückten um den 76-jährigen Freudenberger handelte.

Die Hoffnung, den Mann lebend zu retten, hatten die Einsatzkräfte zu diesem Zeitpunkt bereits auf ein Minimum reduziert. Als er nach anderthalb Stunden, in denen neben Suchtrupps auf Booten und Tauchern auch Hubschrauber unterwegs waren, noch immer nicht gefunden wurde, wurde der Suchbegriff angesichts des eiskalten Wassers bereits auf Leichensuche geändert.

Bis zum Abend konnte die Leiche nicht gefunden werden. Erst, als die Einsätzkräfte die Suche am Dienstag wieder aufnahmen, konnte der Leichnam am Mittag geborgen werden.

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