Im Jahr 2022 waren es 525 Verletzte, dies ist erheblich mehr als im Jahr 2021, jedoch deutlich unter dem Wert aus 2019 (595). Die Anzahl der schwer Verletzten stieg von 80 auf 83 und der tödlich Verunglückten von vier auf sieben.
„Bei dieser Entwicklung ist aus unserer Sicht allerdings auch der Vergleich zu den Jahren vor Corona von Bedeutung, da in diesen Zeiträumen das Verkehrsaufkommen ähnlich dem des Jahres 2022 war. Bei diesem Vergleich zeigt sich wiederum eine positive Entwicklung bei den Verletztenzahlen“, so Melcher.
Die Aufklärungsquote bei den Verkehrsunfällen mit Flucht, bei denen Personen verletzt wurden, pendelte sich mit 63,9 Prozent deutlich über dem Landesschnitt ein. Von den insgesamt 36 Unfällen, die dieser Kategorie zuzuordnenden sind, konnten 23 Unfallflüchtige ermittelt werden.
Langfristig gesehen positiv ist auch die Entwicklung der Unfallzahlen bei der Risikogruppe der Kradfahrern auf den kritischen Strecken im Kreis Olpe. Obwohl die Anzahl der verunglückten Motorradfahrer gegenüber dem Vorjahr anstieg, liegen die Zahlen auch hier unter den Unfall- und Verunglücktenzahlen von 2019. „Erkennbar ist auch, dass die Unfallbelastung auf den ,Problemstrecken’ zurückgegangen ist“, so Melcher.
Das gleiche Bild gibt es auch in der Zielgruppe „Jugendliche/junge Erwachsene“. Auch hier gibt es mehr Unfälle als 2021, jedoch weniger Unfälle als 2019.
Seit mehreren Jahren steigen bundesweit auch die Unfallzahlen unter Beteiligung von Fahrrädern und Pedelecs. Auch im Kreis Olpe stieg die Zahl verletzter Fahrrad- und Pedelecfahrern erheblich. „Diese Entwicklung änderte sich auch im Jahr 2022 nicht, wenngleich die Anzahl der Pedelecunfälle zurückging, stattdessen die Verunglücktenzahlen bei der Nutzung von Fahrrädern stiegen“, so der Landrat.
Die Verkehrssicherheitsberatung der Polizei bietet in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht Kurse zum sicheren Führen von Pedelecs an. Auch besteht enger Kontakt zu den ortsansässigen Fahrradhändlern, die für diese Kurse werben.
Die Bekämpfung von Verkehrsunfällen bleibt weiter eine wichtige Aufgabe der Polizei. „Präventive und repressive polizeiliche Maßnahmen und flächendeckende Verkehrsüberwachung sind daher auch zukünftig erforderlich“, so Melcher. Die Verkehrsüberwachung konzentriert sich dabei auf Hauptunfallursachen wie „Geschwindigkeit“, „Alkohol und Drogen“ sowie „Überholen“.