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Verwirrende Parkplatzschilder am Biggesee - und jede Menge Knöllchen

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Von: Christine Kluge

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Die große Fläche am Bahnhof, unterhalb der Schützenhalle, in Sondern lädt zum Parken ein, doch Autofahrer sollten vorsichtig sein, denn hier gilt absolutes Parkverbot - genau dort, wo die Baufahrzeuge stehen. © Christine Kluge

„Habe ich richtig geparkt, oder darf ich nicht hier stehen?“ Diese Frage stellen sich in Sondern an der Seepromenade nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische. Die Verwirrung um die Parksituation unterhalb der Schützenhalle ist groß und sorgt immer wieder für Diskussionen und Knöllchen.

Sondern - Es ist schon verwunderlich, was sich vor allem am Wochenende bei den ehemaligen Parkplätzen am Bahnhof in Sondern bei der „Seepromenade“ abspielt. Die Parkplätze beim Restaurant „Seeterrassen“ sind begrenzt und dahinter eine große Fläche mit Stellplätzen für zwei Busse und für Menschen mit Behindertenausweis. Trotzdem würden noch einige weitere Fahrzeuge auf den Platz direkt unterhalb der Schützenhalle passen. Und diese waren einmal auch als Parkflächen markiert. So ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische dort den Wagen abstellen und den Tag in Sondern genießen. Bei Rückkehr erwartet die Fahrzeugbesitzer jedoch eine große Überraschung in Form eines Knöllchens wegen „Falschparkens“ an den Scheiben. Aber warum?

Auch Gerlinger Andreas Eichhof fällt es bei seinen täglichen Radtouren um den Biggesee immer häufiger auf, dass vor allem am Wochenende das Ordnungsamt dort vermehrt kontrolliert und den unwissenden Autofahrern ein Knöllchen geben. „Es ist eine Grauzone. Das Schild, auf dem dem steht, wo die Parkplätze sind, steht 400 Meter vorher, direkt an der Kreuzung. Aber die Fläche selbst ist nicht explizit als Verbotsfläche ausgeschildert“, erklärt der Gerlinger. „Das Schild ist kaum zu sehen. Das geht mir als Einheimischen ja schon so.“

Andreas Eichhof ist aufgefallen, dass besonders Touristen mit ausländischen Nummernschildern falsch stehen: „Vor zwei Wochen habe ich vier Franzosen getroffen, die ihren Wagen auf der gesperrten Fläche abgestellt hatten. Sie konnten kein Wort Deutsch. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass sie dort nicht parken könnten und sie fragten mich, wo das Schild dafür sei. Also bin ich mit ihnen die Straße entlanggegangen und habe es ihnen gezeigt. Doch sie haben es einfach nicht verstanden und anderen geht es auch so. Man parkt doch nicht wissentlich auf einer Fläche, wo man mit einem Knöllchen rechnen muss. Ich verstehe einfach nicht, warum die Stadt Olpe nicht ein internationales Schild an dieser Stelle aufstellen kann und auch noch mal gut sichtbar auf der vermeintlichen Parkfläche, damit es nicht zu Missverständnissen und Verwirrungen kommt.“

Mit diesem Einwand hat sich der Gerlinger an das Ordnungsamt der Stadt Olpe gewand und als Antwort erhalten, dass „der Bauhof dort kein Schild aufstellt“, da es angeblich ein „Naturschutzgebiet“ sei.

Problem der Parksituation sorgt für Diskussionen

Der SauerlandKurier hat beim zuständigen Ordnungsamt der Kreisstadt nachgefragt. Die Parksituation im Umfeld des Bahnhofes in Sondern habe seit der Umgestaltung der Fläche durch das Projekt „Seepromenade Sondern“ „immer wieder zu Diskussionen“ geführt. Zudem gaben die Verantwortlichen bekannt, dass es zwischen Stadtverwaltung und Vertretern der Ortschaft regelmäßige Abstimmungen stattfinden, die „sowohl den Interessen der Anwohnern, als auch der auswärtigen Besucher unter Berücksichtigung der Planungsvorgaben des seinerzeitigen Wettbewerbssiegers“ gerecht würden.

„In den vergangenen Jahren sind immer wieder unterschiedliche Versuche unternommen worden, auf das Parkverbot im Bereich der Multifunktionsfläche und gleichzeitig auf die großzügig vorhandenen (kostenfreien) Alternativen an den Ortseingängen hinzuweisen. Es wurden beispielsweise großflächige Plakate mit entsprechenden Hinweisen aufgestellt, unterschiedliche Beschilderungen getestet und Findlinge als Durchfahrtsperren ausgelegt. Dennoch gab und gibt es insbesondere an den Wochenenden in der Hochsaison bei bestem Badewetter immer wieder zahlreiche Verstöße gegen die Parkregelungen. Dies hängt aber unserer Ansicht nach –jedenfalls nicht überwiegend- mit einer unzureichenden Ausschilderung zusammen, sondern vermutlich mit mangelnden Verständnis für die bestehenden Regelungen und dem Wunsch, möglichst unmittelbar in Seenähe parken zu wollen“, heißt es weiter in der Antwort des Ordnungsamtes Olpe.

Studienprojekt sucht nach gezielter Lösung

Das Problem ist bekannt und Lösungen werden gesucht. Besonders bei gutem Wetter und am Wochenende werden vermehrt „gebührenpflichtige Verwarnungen“ des Ordnungsamtes auf der besagten Parkfläche vorgenommen. Diese können bei einem starken Besucheraufkommen zwischen 15 und 20 Knöllchen am Tag liegen. Das Aufstellen eines Schildes zur besseren Kennzeichnung des Parkverbotes würde zwischen 340 und 380 Euro kosten, die Markierung eines Parkplatzes zwischen 150 und 200 Euro.

Um gegen die unklare Parksituation vorzugehen, hat sich eine Studierendengruppe der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in einem Projekt näher mit genau dieser Parkproblematik in Sondern beschäftigt und mögliche Lösungsvorschläge erarbeitet: „Die Lösungen beschäftigen sich vielmals mit besseren Ausschilderungen und Markierungen, aber auch geänderten Verkehrsführungen. Diese Vorschläge werden nun verwaltungsseitig dahingehend geprüft, was man sinnvoll umsetzen kann, um damit vielleicht eine Lösung zu finden, die –möglichst- alle Seiten zufrieden stellt.“

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