Freunde und Familie der beiden sind bereits an ihre langen Touren gewöhnt und so war die diesjährige Strecke nicht überraschend. „Jedoch schon ein bisschen verrückt und doch toll. Ein Radler den wir letzten Sonntag in Fulda mit seinem neuen Rad trafen und ins Gespräch kamen sagte spontan „Ich komme mit!“ Man kennt ja unsere Leidenschaft und man zollt uns großen Respekt“, erklären die Fahrradbegeisterten Wendener.
Doch die Planung für die diesjährige Tour war nicht ganz so einfach. Erst wurden mit Hilfe des Navis die Distanzen zwischen den Hauptzielen ermittelt. 80 Kilometer pro Tag haben Marianne Weber und Bernd Bernau für die einzelnen Etappen ihrer Reise angesetzt. Diese seien mit dem E-Bike „gut zu bewältigen“. Und da Marianne noch nie in Brüssel war, stand dieses Ziel schon einmal fest. „Von Brüssel war dann Paris folgerichtig. Dort waren wir 2015 zum 60. Geburtstag von Bernd. Weiter geht es nach Luxemburg, von dort zurück nach Wenden“, erzählt Marianne Weber die weitere Planung. In Brüssel und Paris gibt es dann zwei Übernachtungen, damit auch genug Zeit bleibt, sich die Städte anzusehen. Der Tourplan der beiden umfasst 16 Etappen in 19 tagen. Zwei zusätzliche Tage dienen ihnen als „Platzhalter für Ruhe an besonderes schönen Orten“.
Gefahren werden auf der Tour bevorzugt gute Wirtschafts- und Wanderwege, bahntrassen und wenig befahrene Nebenstraßen. Allerdings werden die beiden wohl auch die ein oder andere Bundesstraße auf ihrem Weg nicht vermeiden können. Dazu musste sich um Übernachtungsmöglichkeiten gekümmert werden: „Die ersten zwei bis vier Unterkünfte buchen wir im Voraus. Gasthöfe, Pensionen, Hotels, Jugendherbergen etc. kommen in Betracht, was akzeptabel ist in der Nähe des jeweiligen Etappenziels.“
Und an was musste bei der Planung alles gedacht werden? Die Frage war für das Paar aus Hünsborn ganz einfach zu beantworten: „Vorrangig an das Wetter, das uns arg ärgern kann.“ Also heißt es Regenschutz einpacken und auch die Ladegeräte für die E-Bikes nicht vergessen. Denn genau das war bereits einmal passiert. „Die hatten wir mal auf einen Kurztrip vergessen. Die Räder müssen in einem guten Zustand sein und wichtige Ersatzteile wie zum Beispiel Ersatzschläuche, Flick- und Werkzeug, Ketten und Bremsbeläge gehören ins Gepäck. Hauptsächlich packen wir Radkleidung für jedes Wetter ein. Zusätzlich eine Zivilgarnitur für abends und die Städtebesichtigungen. Ach ja, unsere Medikamente müssen noch mit und auch Verbandszeug für alle Fälle“, berichtet Marianne Weber.
Und auch auf eventuelle Probleme haben sich die beiden eingestellt. Besonders die Radpannen und platte Reifen sorgen für Ärger. Jedoch sei bislang nur Bernd davon betroffen gewesen, wie Marianne Weber erzählt. „Dafür sind wir ja gerüstet. Dies und andere Problemchen können wir selbst beseitigen. Für größere Probleme müssten wir dann in eine Werkstatt. Auch versuchen wir mit großer Achtsamkeit zu fahren, unsere Gesundheit ist unser wertvollstes Gut. Die Natur in den verschiedenen Regionen wahrzunehmen, trotz Aktivitäten zu entspannen und das Leben zu genießen. Sollte dennoch etwas Ernstes eintreten, gib es oft viele Möglichkeiten Abhilfe zu schaffen.“
An alles gedacht, kann es endlich losgehen. Besonders freuen sich Marianne und Bernd jeden Tag eine Strecke zu fahren, die sie noch nicht kennen. Für sie ist es, wie ein kleines Abenteuer zu erleben. Mit Motivation soll in den Tag gestartet werden und dann lassen die beiden einfach auf sich zukommen. Auch freuen sich die beiden darauf, anderen Menschen auf ihrer Tour kennenzulernen und Brüssel und Paris zu erkunden. „Die Hauptstädte haben natürlich einen ganz besonderen Reiz. Ein Abgleich zwischen damals und heute ist zwangsläufig. Die Neugier auf die Veränderungen motiviert uns.“