„Das Grundstück ist Teil des Neubaugebiets ,Westerberg-West’ und kann aufgrund der beginnenden Bauarbeiten nicht mehr als Osterfeuer-Wiese genutzt werden“, erklärt Marie-Christine Haase, Geschäftsführerin des Spielmannszugs 1908, auf Nachfrage.
Doch der Spielmannszug gibt die Hoffnung noch nicht auf, für die nächsten Osterfeuer eine geeignete Fläche zu finden. Wie genau das Grundstück dafür aussehen muss und was es zu beachten gibt, erklärt Marie-Christine Haase: „Um auf einer Wiese ein Osterfeuer abbrennen zu können, darf die Wiese nicht in einem Naturschutzgebiet liegen. Sie sollte nicht verpachtet sein oder zur Futtermittelherstellung genutzt werden, da unsererseits, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, nicht garantiert werden kann, dass keine Nägel oder andere Metallteile in der Wiese verbleiben. Außerdem entstehen durch das Abbrennen, aber auch durch die Aufbauarbeiten Schäden an der Wiese, die erst im Laufe des Jahres wieder zuwachsen können. Dies ist insbesondere bei schlechtem Wetter und sehr feuchtem Boden ein Problem. Die Wiese muss außerdem einen gebührenden Abstand zu Waldflächen haben und darf nicht direkt an ein Wohngebiet grenzen, um Brandgefahren und Belästigung durch Rauch zu vermeiden. Trotz all dieser Voraussetzungen sollte sie aber auch von der Ortsmitte in Wenden aus fußläufig erreichbar sein.“
Bislang blieb die Suche nach einem alternativen Platz erfolglos, trotz der Hilfe der Gemeinde Wenden, die den Spielmannszug bei der Suche unterstützt hat. Alle angebotenen Wiesen konnten die Voraussetzungen für ein Osterfeuer nicht erfüllen.
„Wir hoffen, dass sich vielleicht der Eigentümer einer Wiese bei uns meldet, an die wir bislang nicht gedacht haben. Sollte sich jemand angesprochen fühlen und keine Bedenken gegen ein Osterfeuer auf seinem Grundbesitz haben, kann er sich gerne mit dem Vorstand in Verbindung setzen“, sagt die Geschäftsführerin des Spielmannszugs 1908. Das Osterfeuer gänzlich aufzugeben, fällt den Mitgliedern des Spielmannszugs mehr als schwer. Sollte jedoch kein geeignetes Grundstück gefunden werden, „bleibt nichts anderes übrig, als diese Tradition in ihrer ursprünglichen Form zu beenden“.
„Die Mitglieder des Spielmannszugs sind sehr traurig, dass keine neue Fläche für das Osterfeuer gefunden werden konnte. Auch die Reaktionen aus der Gemeinde zeigen uns, dass das Osterfeuer ein fester Bestandteil des Osterfestes für Viele war. Viele Bürger können nicht verstehen, dass keine andere Wiese genutzt werden kann; allerdings ist vielen auch nicht bewusst, welche Voraussetzungen an einen entsprechenden Platz gebunden sind“, berichtet Marie-Christine Haase weiter.
Um wenigstens ein bisschen Osterfeuer-Atmosphäre zu schaffen, arbeitet der Spielmannszugs gerade an einer alternativen Idee und steht dafür mit dem Kirchenvorstand und anderen Beteiligten in Verbindung.