1. SauerlandKurier
  2. Kreis Olpe
  3. Wenden

Kunst als Dialog der Kulturen: Neues Atelier in Gerlingen wird am 1. September eröffnet

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Michael Sauer

Kommentare

null
Sami Geberemariam und Burkhard Ridder sind über die Liebe zur Kunst Freunde geworden. © Michael Sauer

Gerlingen – „Kunst ist die Vermittlerin des Unaussprechlichen“ – das wusste schon der große Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe. Dass Kunst aber noch mehr sein kann, ist ab dem 1. September in der Koblenzer Straße in Gerlingen zu sehen. Dann nämlich eröffnen die Eheleute Ursula und Burkhard Ridder dort ein Atelier. Zu sehen sind darin in Zukunft Werke von zwei Künstlern, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Der eine: Hausherr Burkhard Ridder selbst. Wendscher durch und durch, Diplom-Innenarchitekt, ehemaliger Inhaber der Schreinerei Ridder. Der andere: Sami Geberemariam. Geboren in Eritrea, aufgewachsen in Äthiopien, 2011 nach zwei Jahren Flucht nach Deutschland gekommen, mittlerweile in Meggen zuhause. Beide eint die Liebe zur Kunst. Beide eint ein außergewöhnliches Talent. Beide eint eine wunderbare Freundschaft. 

Begonnen hat diese im Jahr 2015, als Geberemariam seine Bilder in Grevenbrück ausstellte. „Damals ist die Idee entstanden, dass Sami die Holzskulpturen, die ich geschaffen habe, anmalen könnte“, erinnert sich Ridder. Und die Zusammenarbeit trug Früchte: Im vergangenen Jahr präsentierten die Künstler ihre gemeinsamen – aber auch die jeweils eigenen – Werke in der Ausstellung „Schwarz.Weiß.Bunt“ im Kulturbahnhof Grevenbrück. 

Nun folgt der nächste Schritt mit der Eröffnung des Ateliers in der Koblenzer Straße 92 in Gerlingen. „Die Räume waren vorher Ausstellungsraum und Büro der Schreinerei. Und nachdem deren Übergabe brauchten wir die Räume nicht mehr“, erklärt Burkhard Ridder die Beweggründe, das Atelier zu eröffnen. Dort sind in Zukunft ständig zehn von Ridders Holzskulpturen und 20 Gemälde von Geberemariam zu sehen – wobei die ausgestellten Arbeiten regelmäßig wechseln. 

null
Holzskulpturen und Bilder sind im neuen Atelier zu sehen. © Michael Sauer

Was den Hausherrn freut: „Hier wird dokumentiert, wie bereichernd es sein kann, wenn Menschen mit Migrationsgeschichte auf Menschen mit Wurzeln in Deutschland treffen, die ähnliche Interessen haben. Es ist eine wunderbare Sache, miteinander zu arbeiten, daraus entstehen spannende Projekte.“ Schließlich gehe es bei kulturellen Dingen nicht um die Herkunft: „Wenn jemand tolle Bilder malt, ist dessen Hautfarbe doch völlig egal. Wenn wir über die Kunst in Dialog treten können, ist schon sehr viel gewonnen.“ 

Sami Geberemariam ist Feuer und Flamme für das neue Atelier: „Es ist eine tolle Möglichkeit, die Werke zu präsentieren. Unsere Freundschaft tut wirklich sehr gut.“ Aber er sieht auch noch einen anderen Aspekt: „Die Menschen, die hier wohnen, müssen nicht in eine Großstadt fahren, um Kunst zu sehen.“ 

Die Eröffnung des Ateliers findet am Sonntag, 1. September, von 11 bis 17 Uhr statt. Danach sind die Werke nur nach vorheriger Terminvereinbarung zu sehen.

Terminvereinbarung 

Auch interessant

Kommentare