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Drosten räumt mit Irrglauben über Corona-Infektion und Immunisierung auf

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Von: Marcel Guboff

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Christian Drosten räumt auf Twitter mit einem Irrglauben rund um Corona auf. Es geht um die Immunisierung. Der Virologe zieht den Vergleich zu einem Steak.

Hamm - Christian Drosten hatte das Bedürfnis, etwas mitzuteilen. Wenig überraschend ging es dabei um das Thema Coronavirus. Der Virologe an der Berliner Charité nutzte am Mittwoch die Plattform Twitter, um mit einem Irrglauben aufzuräumen.

VirologeChristian Drosten
Geboren12. Juni 1972, Lingen (Ems)
Bekannter Student/Bekannte Studentin:Isabella Eckerle

Drosten räumt mit Irrglauben über Corona-Infektion und Immunisierung auf

Konkret geht es um die wohl anhaltende Vermutung, dass man mit einer Covid-19-Infektion das Immunsystem trainieren könne. Christian Drosten hielt entschieden dagegen. „Wer glaubt, durch eine Infektion sein Immunsystem zu trainieren, muss konsequenterweise auch glauben, durch ein Steak seine Verdauung zu trainieren“, schrieb der Virologe mit sarkastischem Unterton auf Twitter.

Christian Drosten führte zu Erklärung weiter aus - dann ganz ohne Sarkasmus: „Immunreaktion vs. ‚starkes Immunsystem‘ ist wie Lernen vs. Intelligenz. Ich kann ein Gedicht auswendig lernen, bin dadurch aber nicht intelligenter geworden. Ich kann eine Infektion überstehen, habe dadurch aber nicht ‚mein Immunsystem gestärkt‘.“

Ein anderer User auf Twitter merkte an, dass die wiederholte Nahrungsaufnahme - etwa durch ein Steak, um beim Beispiel des Virologen zu bleiben - durchaus die Verdauung trainiere. Darauf antwortete der Berliner Virologe: „Das Immunsystem setzt sich in jeder Minute mit Infektionen oder Infektionsversuchen auseinander. Dies wäre in diesem Bild mit ‚wiederholter Nahrungsaufnahme‘ vergleichbar. Hier gibt es also keinen Widerspruch.“

Christian Drosten erstaunt über Corona-Missverständnisse bezüglich Impfung und Immunität

Generell sei Christian Drosten erstaunt, „wie viele Missverständnisse und falsche Vorstellungen über Infektion, Impfung und Immunität bestehen. Mit etwas mehr Wissen könnten sich viele hier ihre Aggressivität sparen und stattdessen für sich selbst bessere Entscheidungen treffen“, appellierte der Virologe.

In einem weiteren Tweet bot Christian Drosten an, in den nächsten Tagen „einige der nicht destruktiven, ehrlich gemeinten Einwände“ auf Twitter aufzunehmen und kurz zu beantworten. Vermutlich auch auf die Frage, warum er sich im September noch dahingehend geäußert hatte, dass sich die Menschen auf lange Sicht mit dem Coronavirus anstecken müssten, um eine „robustere Immunität“ zu erreichen.

Währenddessen ist die Booster-Kampagne in Nordrhein-Westfalen und Deutschland in vollem Gange. Wegen Omikron gibt es zum Beispiel in NRW - anders als zunächst angedacht - bei der 2G-plus-Regel keine Befreiung der Testpflicht für Geboosterte - also für Personen mit einer Auffrischungsimpfung. *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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