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Leiden Sie an Bettsucht? Diese Anzeichen sprechen dafür

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Von: Juliane Gutmann

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Wer bleibt morgens nicht gerne ein bisschen länger liegen? Bei manchen kann das krankhafte Ausmaße annehmen.
Wer bleibt morgens nicht gerne ein bisschen länger liegen? Bei manchen kann das krankhafte Ausmaße annehmen. © picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Vor allem im Winter kommen Sie schlecht aus den Federn? Das kennen viele. Doch es gibt auch eine krankhafte Form der Trägheit: Die Bettsucht, auch Klinomanie genannt.

Typisch für die Bettsucht - auch Klinomanie genannt - ist das übersteigerte Bedürfnis, einfach im Bett zu bleiben. Sie drücken jeden Morgen gefühlt hundertmal auf die Schlummer-Funktionstaste Ihres Weckers und fühlen sich angesprochen? Lange nicht jeder, der schlecht aus den Federn kommt, leidet an Bettsucht.

Möglicher Grund für Bettsucht: Hypersomnie

Diese zählt der Fachzeitschrift Psychology Today zufolge zu den eher seltenen Suchterkrankungen oder Verhaltensauffälligkeiten mit Suchtpotenzial. Betroffene haben nicht einfach nur große Probleme, sich aus dem Bett zu quälen: Sie schaffen es oft schlicht weg nicht. Teilweise verbringen "Bettsüchtige" den ganzen Tag in ihrer Koje.

Verschiedene Ursachen für Bettsucht werden diskutiert. So kann diese von einer Hypersomnie ausgelöst werden. Der medizinische Fachbegriff steht für exzessive Tagesschläfrigkeit, die den Patienten jegliche Energie raubt. "Chronische Hypersomnie kann einen erheblichen Leidensdruck verursachen", zitiert die Pharmazeutische Zeitung die Neurologin und Schlafmedizinerin Professor Dr. Sylvia Kotterba von der Ruhr-Universität Bochum. Oft führe Hypersomnie zu psychischen Belastungen, Selbstzweifeln, Depressionen und sozialem Rückzug. Häufig sind es auch psychische Probleme wie Depressionen, die eine Hypersomnie auslösen. Doch auch genetische und hormonelle Störungen kommen als Ursache infrage.

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Klinomanie: Außenwelt wird als furchterregend wahrgenommen 

Eine Bettsucht kann aber auch auf psychische Probleme zurückzuführen sein. So würden manche Betroffene die Welt außerhalb ihres Bettes als angsteinflößend wahrnehmen, wie das Gesundheitsportal Praxisvita schreibt. In Folge verlassen sie ihr Bett nicht, das für sie Sicherheit und Geborgenheit bedeutet.

Wie jede Suchterkrankung muss Klinomanie behandelt werden, wenn der Leidensdruck des Betroffenen groß ist, weil er oder sie wegen der Sucht kein normales Leben führen kann. Erste Anlaufstelle ist ein Allgemeinmediziner, der an einen Facharzt überweisen oder den Kontakt zu einem Therapeuten herstellen kann. Je nach Schweregrad und Art der Suchterkrankung kommen verschiedene Therapien wie Gesprächs- und Konfrontationstherapie infrage.

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Bei leichten Formen der Klinomanie empfehlen Mediziner eine Verbesserung der Schlafhygiene. Mit diesen Tipps kommen Sie morgens leichter aus den Federn:

Mehr Quellen: www.psychologytoday.com

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jg

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