1. SauerlandKurier
  2. Leben
  3. Gesundheit

Long-Covid bei Kindern: Studie zeigt, welche Corona-Symptome Ärzte drei Monate nach Infektion diagnostizieren

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Juliane Gutmann

Kommentare

Nach einer Corona-Infektion kämpfen auch manche Kinder noch lange Zeit mit Beschwerden. Eine neue Analyse zeigt die häufigsten Symptome.

Die Hoffnung eines jeden Corona-Patienten: Die Krankheit verläuft glimpflich und ist schnell überstanden. Doch nicht in jedem Fall sind die Betroffenen schnell wieder fit. Manchmal ziehen sich die Beschwerden über Wochen und Monate. Finden Covid-Patienten nicht schnell wieder zur alten Fitness zurück und kämpfen noch lange mit Corona-Symptomen, sprechen Ärzte von Long-Covid*. Ob fehlende Belastbarkeit, Atemnot, anhaltender Husten, Schlafstörungen, krankhafte Erschöpfung (Fatigue), Kopfschmerzen, Riech- und Schmeckstörungen, Denk- und Konzentrationsstörungen sowie Muskelschmerzen und Muskelschwäche: Im Long-Covid Leitfaden für Betroffene erfahren Patienten mehr über Behandlungsmethoden, die nach aktuellem Wissensstand Erfolg versprechen.

Eine neue Analyse behandelte jetzt die Frage, wie häufig Kinder und Jugendliche von Long- und Post-Covid betroffen sind. Ein deutsches Forscherteam um Martin Roessler von der Universitätsklinik Dresden hatte in einer Vorabveröffentlichung, die noch ein Prüfverfahren durchlaufen muss, die Daten von 157.134 Personen ausgewertet. Bei 11.950 Patientendaten handelte es sich um Kinder/Jugendliche und bei 145.184 Datensätzen um Erwachsene. Alle hatten sich im ersten Halbjahr 2020 mit Corona infiziert. Die Patientendaten wurden von deutschen Krankenversicherungen zur Verfügung gestellt.

Das könnte Sie auch interessieren: Erste Post-Covid-Leitlinie veröffentlicht: So sollten Mediziner die Krankheit behandeln*.

Long-Covid bei Kindern: Seltener Geschmacksstörungen und Fieber

Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Corona, fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Corona-Patienten drei Monate nach Feststellung der Erkrankung häufiger ärztliche Diagnosen aufgrund von körperlichen, aber auch psychischen Symptomen erhielten, so Spiegel.de. Bei Erwachsenen waren diese Raten laut Studie 41 Prozent höher als bei Kindern und Jugendlichen, heißt es weiter.

Wie die Forscher informieren, suchten Erwachsene drei Monate nach einer akuten Corona-Infektion vor allem aufgrund von Geschmacksstörungen, Fieber, Husten und Atembeschwerden ärztliche Hilfe auf. Diejenigen Kinder und Jugendlichen, die drei Monate nach der Erstdiagnose einen Arzt aufsuchten, litten vor allem unter folgenden Beschwerden:

Long-Covid eher selten bei Kindern und Jugendlichen

Wie das Ärzteblatt informiert, erholen sich Kinder und Jugendliche in der Regel innerhalb weniger Tage von einer Corona-Infektion. Längere Erholungsphasen und Long-Covid sind in dieser Altersgruppe eher selten, wie eine auf dem Fachportal Lancet Child & Adolescent Health veröffentlichte Studie zeigt. Ein Forscherteam des britischen King’s College hatte im Rahmen der Studie die Daten von über 75.500 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen fünf und 17 Jahren ausgewertet. Davon waren dem Ärzteblatt zufolge 1.734 Kindern positiv auf Corona getestet worden. Nach fünf bis sieben Tagen hatte sich der Großteil der kleinen Patienten wieder erholt, so die britischen Forscher. Nur 77 Kinder klagten auch 28 Tage nach dem positiven Test noch über Beschwerden. Aktuell soll offenbar eine Corona-Impfung für Kinder ab fünf Jahren noch vor Weihnachten möglich sein. Darüber berichtet 24vita.de*.

56 Tage nach Erstdiagnose waren es nur noch 25 Kinder, die noch nicht vollständig genesen waren. Wie das Ärzteblatt Studienautorin Emma Duncan vom King’s College zitiert, dürfte Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen vor dem Hintergrund der Studienergebnisse eher die Ausnahme sein. Wie sinnvoll eine Verkürzung des Genesenen-Status auf drei Monate ist, erklärt 24vita.de*. (jg) *Merkur.de und 24vita.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare