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Corona-Schnelltests erkennen Omikron sehr ungenau - US-Behörde liefert Hinweise

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Von: Marcel Guboff

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Omikron ist auf dem Vormarsch. Wie gut erkennen Corona-Schnelltests die neue Corona-Variante? In den USA gibt es neue Beobachtung inklusive Tipps. 

Hamm - Weltweit steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Grund ist auch die hoch ansteckende Omikron-Variante des Virus. Zwar sieht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Hinweise darauf, dass eine Infektion mit Omikron grundsätzlich seltener zu Krankenhausaufenthalten führt. Solche Auswertungen müssten jedoch noch „mit Vorsicht“ betrachtet werden, sagte Catherine Smallwood von der WHO-Europadirektion. Denn laut der jüngsten WHO-Erklärung vom Mittwoch fehlen nach wie vor Daten zu Krankheitsverlauf und Ansteckungsrisiko.

OrganistationWeltgesundheitsorganisation
HauptsitzGenf, Schweiz
Gründung7. April 1948

Schnelltests erkennen Omikron wohl sehr ungenau - neue Erkenntnisse aus den USA

Umso wichtiger ist es, eine Infektion - besonders die mit der Omikron-Variante des Coronavirus - möglichst schnell zu identifizieren, um entsprechende Maßnahmen wie Quarantäne einzuleiten. Aktuell sind in Nordrhein-Westfalen und Deutschland - sicherlich auch geschuldet durch die Feiertage und verschärfte Corona-Regeln durch 2G-plus - lange Schlangen vor den Testzentren zu beobachten. Aber erkennen solche Schnelltests überhaupt Omikron? Aus den USA gab es dazu jetzt weniger gute Nachrichten.

Denn laut US-Gesundheitsbehörden erkennen die sogenannten Antigen-Tests eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante vermutlich nicht so gut wie frühere Varianten. Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) erklärte am Dienstag (28. Dezember): „Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigen-Tests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen.“ Zur Erklärung: Die Empfindlichkeit ist ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Corona-Test bei einer bestehenden Infektion ein positives Ergebnis anzeigt.

Schnelltests erkennen Omikron nicht so gut - US-Behörde FDA mit neuen Erkenntnissen

Diese neuen Daten basieren auf ersten Forschungsergebnissen mit lebenden Viren von echten Patienten. Zuvor hatte die FDA die Tests mit abgetöteten Viren untersucht und dabei keine Unterschiede zwischen verschiedenen Corona-Varianten feststellen können. Die neuen Daten spiegeln laut FDA die Realität besser wider. Allerdings sind diese Studien noch nicht abgeschlossen.

Trotzdem wird die Verwendung von Antigen-Tests - in NRW ist das Angebot in den Testzentren mehrmals kostenlos - weiterhin empfohlen, wie die FDA erklärte. Allerdings sollten die Menschen die offiziellen Anweisungen beachten. Bei einigen der Corona-Schnelltests werden die Benutzer zum Beispiel angewiesen, zwei Tests im Abstand von einer bestimmten Zeitspanne durchzuführen, um einen negativen Befund zu bestätigen.

Wenn eine Person mit einem Schnelltest negativ getestet wurde, aber aufgrund von Symptomen oder ihrer Nähe zu Infizierten wahrscheinlich an Covid erkrankt ist, wird ihr trotzdem empfohlen, einen PCR-Test zu machen - der „Goldstandard“ beim Erkennen von Corona-Infektionen.

Eine Mitarbeiterin testet eine Patientin auf das Corona-Virus an der von einer Arztpraxis betriebenen Corona-Teststelle
Schnelltests erkennen Omikron wohl sehr ungenau. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa

Unterschied zwischen PCR-Test und Antigen-Schnelltest

Der Unterschied zwischen PCR-Tests und Antigen-Tests ist, dass letztere auf Eiweißfragmente (Proteine) aus der Hülle des Virus anspringen. Bei der Omikron-Variante ist diese jedoch an zahlreichen Stellen mutiert. PCR-Tests weisen hingegen das genetische Material des Virus nach. Sie sind genauer, weil sie Millionen von Kopien der RNA des Virus herstellen können, sodass selbst kleinste Mengen nachweisbar sind.

Jedoch ist der Vorteil von Antigen-Tests, dass sie Zuhause eingesetzt werden können, binnen Minuten ein Ergebnis zeigen und kostengünstig sind. Bei PCR-Tests dauert es hingegen mehrere Stunden, und die Proben müssen in einem Labor untersucht werden. Beide Test-Arten gelten neben der Impfung als unverzichtbarer Teil einer umfassenden Strategie zur Eindämmung der Pandemie. (mit afp-Material)

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