1. SauerlandKurier
  2. Nordrhein-Westfalen

A45: Vom Ruhrgebiet durch das Sauerland gen Süden - alles zur Autobahn in NRW

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Die A45 ist eine der wichtigsten NRW-Autobahnen: Die Sauerlandlinie führt von Dortmund über viele Talbrücken bis nach Hessen. 

NRW – Durch kein anderes Bundesland laufen so viele Autobahnen wie durch Nordrhein-Westfalen. Eine der wichtigsten von ihnen ist die A45. Wer aus dem Ruhrgebiet in den Süden Deutschlands will, kennt die A45. Sie führt von Dortmund über Hagen durch das Sauerland nach Siegen und von dort über Hessen bis nach Aschaffenburg in Bayern. Wegen ihres Streckenverlaufs kennt man die Autobahn auch als „Sauerlandlinie“.

AutobahnA45
Gesamtlänge257 km (122 in NRW)
BundesländerNRW, Hessen, Bayern
Anschlussstellen22
Autobahnkreuze7
Bauzeit1961 bis 1974

Die A45 ist eine der großen deutschen Nord-Süd-Routen. Hier sind viele Fahrzeuge aus ganz Europa unterwegs. Knapp 70.000 Pkw und Lkw bewegen sich Tag für Tag auf dem NRW-Teil der A45 zwischen Dortmund und Haiger/Burbach.

A45: Vom Ruhrgebiet durch das Sauerland gen Süden - alles zur Autobahn in NRW

Die A45 ist 256,5 Kilometer lang, auf das Teilstück in NRW fallen vom Kreuz Dortmund-West bis Burbach nahe der Landesgrenze zu Hessen gut 123 Kilometer. Die A45 hat auf NRW-Gebiet 22 Anschlussstellen. Sie führt über sieben Autobahnkreuzen und drei Raststätten vorbei.

Im Sauerland und Siegerland ist die A45 gespickt mit Talbrücken. 38 sind es an der Zahl. Die längste und höchste Talbrücke ist die Siegtalbrücke in Siegen mit einer Länge von 1050 Metern und einer Höhe von 106 Metern.

Die A45 beginnt am Kreuz Dortmund-Nordwest, wo sie an die Autobahn A2 angebunden ist. Von dort führt die A45 nach Süden - am westlichen Rand von Dortmund sowie Castrop-Rauxel und Witten entlang. Die A45 bildet zusammen mit der A1 und der A2 den Autobahnring um Dortmund. Die A45 kreuzt (von Norden nach Süden) die A42, die A40, die A44 sowie die B54.

Sauerlandlinie A45 in NRW: Erst Ruhrgebiet, dann ländlich

Am Westhofener Kreuz ist die A45 an die A1 angebunden. Der Abschnitt zwischen dem Westhofener Kreuz und der Anschlussstelle Schwerte-Ergste ist der am stärksten befahrene der A45 in NRW. Mehr als 90.000 Fahrzeuge sind hier durchschnittlich pro Tag unterwegs.

Vom Autobahnkreuz Hagen geht das kurze Teilstück der A46 in Richtung Iserlohn im Märkischen Kreis ab. Südlich des Ballungsraums Dortmund/Hagen wird die Gegend ländlich und bergig. Bei Hagen-Süd beginnt der lange Anstieg ins Sauerland. Knackende Ohren wie beim Start im Flugzeug sind hier keine Seltenheit.

Die Gefahr von Schnee und Eisglätte in den Wintermonaten wächst südlich von Hagen fast schlagartig. Gute Winterreifen sind Pflicht, auch wenn auf Teilstücken der A45 seit den 1980er Jahren Taumittel-Sprühanlagen im Einsatz sind. Zwischen Lüdenscheid und Meinerzhagen erreicht die Autobahn A45 mit 532 Metern über Meeresspiegel ihren höchsten Punkt.

Die A45 schlängelt sich über viele Talbrücken durch Sauerland und Siegerland bis zur Landesgrenze nach Hessen südlich von Siegen. Am Autobahnkreuz Olpe-Süd ist der Wechsel auf die Autobahn A4 in Richtung Köln möglich.

A45: Autobahn der vielen Talbrücken

Die A45 ist auf ihren 122 Kilometern in NRW gespickt mit Talbrücken. Sie machen elf Prozent der gesamten Fahrbahn der A45 in Nordrhein-Westfalen aus. Zu den längsten Brücken im dicht besiedelten Raum Dortmund/Hagen gehören die Ruhrtalbrücke über die Ruhr bei Schwerte-Ergste mit 512 Metern Länge und die Lennetalbrücke über die Lenne zwischen Schwerte-Ergste und dem Kreuz Hagen (992 Meter).

Im Mittelgebirge von Sauerland und Siegerland werden die Brücken zahlreicher. Die längste von ihnen ist die Siegtalbrücke bei Siegen mit 1050 Metern.

A45: Anschlussstellen und Raststätten

Die A45 hat auf NRW-Gebiet 22 Anschlussstellen und 7 Autobahnkreuze - und zwar (von Norden nach Süden mit Kilometerangaben):

Die Raststätte "Sauerland" liegt zwischen den Anschlussstellen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Süd, die Raststätte „Siegerland“ findet sich zwischen Freudenberg und Siegen. Eine kleinere Raststätte („Rölveder Mühle“, „Kaltenborn“) ist aus Norden gesehen kurz vor Lüdenscheid-Nord.

A45: Die Geschichte der Autobahn durch das Sauerland

Pläne für eine Autobahn-Anbindung der Region zwischen Ruhrgebiet, Sauerland, Westerwald und Mittelhessen gab es zwar vereinzelt schon in Reichsautobahn-Plänen, konkrete Planungen wurden aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1950er Jahren durchgeführt, um eine zweite leistungsfähige Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Süddeutschland zu schaffen, die die bestehende A3-Strecke Frankfurt–Köln entlasten sollte. 1966 wurde das erste längere, 1971 das letzte Teilstück zwischen Dortmund und Gießen dem Verkehr übergeben.

A45-Teilstück zwischen Lüdenscheid und Hagen-Süd im Bau 1968.
A45-Teilstück zwischen Lüdenscheid und Hagen-Süd im Bau 1968. © Helmut Ritter

Als Bundeskanzler Willy Brandt am 26. Oktober 1971 auf der Raststätte Sauerland in Lüdenscheid die Sauerlandlinie, damals noch unter der Bezeichnung „Bundesautobahn 13“, feierlich eröffnete, waren für die vorangegangenen 10 Jahre Bauzeit bereits 1,7 Mrd. DM ausgegeben worden.

Mit dem 50 km langen Teilstück zwischen Olpe und Lüdenscheid wurde die letzte Lücke in der Verbindung Dortmund-Aschaffenburg geschlossen. Drei Jahre zuvor, im Oktober 1968, hatte der damalige Bundesverkehrsminister Georg Leber das Teilstück zwischen Hagen und Lüdenscheid freigegeben. In den Jahren nach 1971 wurde die A45 im Bereich Dortmund noch weiter nach Norden verlängert.

Zu geringe Kapazität und sanierungsbedürftig - die Sauerlandlinie A45 bedarf gut 50 Jahre nach ihrer Inbetriebnahme einer umfassenden Überholung. Der 123 Kilometer lange Abschnitt zwischen Dortmund und der Landesgrenze zu Hessen bei Wilnsdorf wird bis 2030 durchgehend sechsspurig ausgebaut.

Auch interessant

Kommentare