Zwei Tote nach Bahnunglück: Zug fährt in Menschengruppe – waren Arbeiter unbefugt im Gleis?
In Hürth bei Köln sind bei einem Zugunglück zwei Menschen von einem IC erfasst worden und ums Leben gekommen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.
- In Hürth (Rhein-Erft-Kreis) bei Köln gab es am Donnerstag, 4. Mai, ein tödliches Zugunglück. Ein Intercity-Zug (IC 2005) der Deutschen Bahn war gegen 11 Uhr in eine Menschengruppe gefahren.
- Zwei Arbeiter (27 und 31 Jahre alt) kamen dabei ums Leben, ihre Kollegen mussten das Unglück mitansehen. Sie stehen unter Schock.
- Unklar ist noch, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Berichte darüber, dass sich die beiden Arbeiter unbefugt im Gleisbereich aufgehalten hätten, wollte die Staatsanwaltschaft Köln am Mittwoch (10. Mai) nicht kommentieren.
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Update vom 10. Mai, 11:34 Uhr: Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) am Mittwoch (10. Mai) unter Berufung auf die Bild-Zeitung berichtet, sollen sich die beiden Arbeiter, die am 4. Mai in Hürth bei Köln von einem Zug erfasst und getötet wurden, ohne Genehmigung im Gleis aufgehalten haben. Auf 24RHEIN-Nachfrage wollte die Staatsanwaltschaft Köln in Person von Ulrich Bremer dies allerdings nicht bestätigen. „Wir können sagen, dass die Ermittlungen weiterhin laufen, darüber hinaus werden wir uns allerdings heute nicht zu dem Vorfall äußern“, so Bremer im Gespräch mit 24RHEIN.
Zwei Tote nach Bahnunglück: Zug fährt in Menschengruppe – das ist der Ermittlungsstand
Update vom 5. Mai, 15:45 Uhr: Die Staatsanwaltschaft und die Polizei Rhein-Erft-Kreis haben sich nun detaillierter zu den Ermittlungen nach dem Zugunglück in Hürth bei Köln geäußert. Zwei Arbeiter (27 und 31 Jahre alt) waren von einem durchfahrenden IC-Zug der Deutschen Bahn erfasst und dabei tödlich verletzt worden. „Die Staatsanwaltschaft hat ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen. Wir prüfen, ob es mit Blick auf den Tod der beiden Männer Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden gibt“, so Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Dazu werten die Ermittler nun alle gesicherten Spuren aus und vernehmen alle in Betracht kommenden Zeugen.
Zusätzlich hat die Staatsanwaltschaft Köln rechtsmedizinische Untersuchungen angeordnet. „Von Bedeutung ist natürlich die Klärung der zentralen Frage, was von den Beteiligten zu dem Arbeitseinsatz vor Ort konkret besprochen worden ist, welche Sicherungsvorschriften für solche Arbeitseinsätze bestehen und wer gegebenenfalls dagegen verstoßen hat“, so Bremer weiter.
Zwei Tote nach Zugunglück in Hürth: Ermittler prüfen Fremdverschulden
Update vom 5. Mai, 12:50 Uhr: Die Kölner Staatsanwaltschaft hat nach dem Zugunglück mit zwei Toten bei Hürth ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren aufgenommen. Damit soll geprüft werden, ob es mit Blick auf den Tod der beiden Männer Hinweise auf ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden gibt, wie die Ermittler am Freitag mitteilten. Eine zentrale Frage dabei sei, was zwischen den Beteiligten zu dem Arbeitseinsatz vor Ort besprochen wurde, welche Sicherungsvorschriften für solche Einsätze existieren und wer gegebenenfalls dagegen verstoßen hat.
Ein Todesermittlungsverfahren ist bei einem unnatürlichen Tod üblich. Ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt oder gegen eine konkrete Person gibt es laut der Staatsanwaltschaft derzeit nicht .Ein Intercity (IC) hatte am Donnerstag bei Hürth zwei Arbeiter erfasst. Die beiden starben noch vor Ort. Laut Bahn waren auf der Tagesbaustelle Kabelbauarbeiten vorgesehen. Zu der Gruppe gehörten noch fünf weitere Arbeiter, die den Tod ihrer Kollegen mit ansehen mussten und einen Schock erlitten. Vom Zug wurden sie nicht getroffen, sie blieben körperlich unversehrt.
Zwei Tote bei Bahnunglück: Zug fährt in Menschengruppe – Hintergründe noch unklar
Update vom 5. Mai, 6:08 Uhr: Nach dem Zugunglück mit zwei Toten in Hürth – südlich von Köln – gehen am Freitag die Ermittlungen zu Ursache und Hergang weiter. Nach dem Unfall war zum Beispiel zunächst unklar geblieben, warum der Arbeitstrupp noch an den Gleisen war, obwohl sich ein Zug mit hoher Geschwindigkeit näherte.
Ersten Ermittlungen zufolge hätten sie an der Strecke im Auftrag der Deutschen Bahn Arbeiten durchgeführt. Zu der Gruppe gehörten noch fünf weitere Arbeiter, die den Tod ihrer Kollegen mit ansehen mussten und einen Schock erlitten. Vom Zug wurden sie nicht getroffen, sie blieben körperlich unversehrt. Das Unglück ereignete sich auf freier Strecke bei Hürth.
Ermittler hatten am Donnerstag am Unglücksort Spuren gesichert. Man spreche auch mit Augenzeugen, deren Aussagen wichtig seien, sagte ein Polizeisprecher. Laut einer Polizeisprecherin gehört das Sammeln der Spuren zur Routine, ein Ermittlungsverfahren gebe es derzeit nicht.
Zwei Tote bei Bahnunglück: Zug fährt in Menschengruppe – Bahnstrecke wieder freigegeben

Update vom 4. Mai, 18:19 Uhr: Knapp sieben Stunden nach dem Zugunglück mit zwei Toten ist die Bahnstrecke zwischen Köln und Bonn wieder freigegeben worden. Der Verkehr werde langsam wieder anrollen, man müsse aber auch am Donnerstagabend noch mit Verzögerungen und Einschränkungen rechnen, sagte ein Bahnsprecher.
Ein Intercity hatte gegen 11 Uhr bei Hürth zwei Arbeiter erfasst. Die beiden starben noch vor Ort. Der Zug hatte nach dem Unglück eine Bremsstörung, die laut Bahn wohl durch den Unfall ausgelöst wurde. Er musste deswegen abgeschleppt werden.
Der IC 2005 verkehrt auf der Strecke zwischen Emden Hauptbahnhof und Koblenz Hauptbahnhof. Folgende Stationen liegen auf der Strecke: Emden Hbf, Leer (Ostfriesland), Papenburg (Ems), Meppen, Lingen (Ems), Rheine, Münster Hauptbahnhof, Recklinghausen Hbf, Wanne-Eickel Hbf, Gelsenkirchen Hbf, Duisburg Hbf, Düsseldorf Hbf, Köln Hbf, Bonn Hbf, Remagen, Andernach, Koblenz Hbf.
Quelle: Deutsche Bahn
Zwei tote Arbeiter bei Bahnunglück in Hürth: Zug fährt in Menschengruppe
Update vom 4. Mai, 16:44 Uhr: Am Unfallort in Hürth versammeln sich zahlreiche Menschen: Etwa 40 Leute sind vor Ort, sie trauern und weinen um die beiden Arbeiter, die bei einem Zugünglück am Vormittag ums Leben gekommen sind, berichtet dpa. Demnach sind auch Angehörige der beiden Toten darunter. „Eine Frau aus der Gruppe wird von der Polizei über einen Acker zu dem Intercity (IC) geführt, der wenige Stunden vorher die beiden Arbeiter erfasst hat. Als sie wieder zur Gruppe zurückkehrt, bricht sie weinend zusammen“, schreiben dpa-Reporter.
Ungeklärt ist nach wie vor, warum die Arbeiter am Donnerstagvormittag an den Gleisen waren, obwohl sich ein Zug näherte. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge hatten sie an der Strecke im Auftrag der Deutschen Bahn Arbeiten durchgeführt. Fünf weitere Arbeiter blieben körperlich unverletzt. Sie hatten den Tod ihrer Kollegen mitansehen müssen und einen Schock erlitten. Vonseiten der Bahn hieß es: „Unsere Gedanken sind bei den Verstorbenen, Verletzten und ihren Angehörigen“, so ein Bahnsprecher.
Kriminalpolizei ermittelt am Ort des Zugunglücks in Hürth
Update vom 5. Mai, 14:17 Uhr: Auch Beamte der Kriminalpolizei sind vor Ort an der Unfallstelle in Hürth-Fischenich bei Köln. Sie sichern und dokumentieren Spuren am Einsatzort. Zudem wurden Zeugen identifiziert und zur Vernehmung zu einer nahen Polizeiwache gebracht, teilt die Polizei mit. Die Polizei Rhein-Erft-Kreis arbeitet angesichts der Lage mit der Bundespolizei im Rahmen einer sogenannten besonderen Aufbauorganisation zusammen. Beamte der Bundespolizei unterstützten die Spurensicherung mithilfe eines Hubschraubers auch aus der Luft.

Nach tödlichem Zugunglück in Hürth: Zug kann nicht abtransportiert werden
Update vom 4. Mai, 14:02 Uhr: Feuerwehr und Polizei sind mit einem Großaufgebot im Einsatz, über der Unfallstelle in Hürth-Fischenich kreist auch ein Hubschrauber. Auf freier Strecke war gegen 11 Uhr ein IC südlich der Marktwegbrücke in Sichtweite einer Hochhaussiedlung in eine Menschengruppe gefahren. Zwei Arbeiter wurden von dem Zug erfasst und kamen ums Leben. Fünf weitere Arbeiter blieben körperlich unverletzt. Sie mussten das Unglück mit ansehen und erlitten Schocks. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte die Gruppe Arbeiten an der Strecke im Auftrag der Deutschen Bahn durchgeführt.
In dem IC, der auf dem Weg von Emden über Köln nach Koblenz war, saßen nach Angaben der Deutschen Bahn etwa 50 Fahrgäste. Sie wurden nach bisherigen Erkenntnissen körperlich nicht verletzt. Nach dem Unfall mussten sie Stunden im Zug ausharren, dort wurden sie von Notfallmanagern und Polizeibeamten betreut.
Der Zug kann noch nicht abtransportiert werden, weil es eine Bremsstörung gebe, die wahrscheinlich durch den Unfall ausgelöst worden sei, so ein Sprecher der Bahn gegenüber dpa. Der Streckenabschnitt ist aktuell gesperrt.
Zwei Tote bei Zugunglück in Hürth: Arbeiter mussten Unfall mit ansehen
Update vom 4. Mai, 12:59 Uhr: Wie genau es zu dem Zugunglück kommen konnte, ist aktuell noch unklar. „Die Ermittlungen laufen“, so eine Sprecherin der Bundespolizei.

Zugunglück passierte in der Nähe der Marktwegbrücke in Hürth: Zwei Arbeiter vom Zug erfasst
Update vom 4. Mai, 12:42 Uhr: Passiert ist das Zugunglück in Hürth im Bereich des Marktwegs und der Straße „Zum Konraderhof“. Südlich der Marktwegbrücke war der IC der Deutschen Bahn in eine Gruppe von Arbeitern gefahren und hatte zwei Menschen erfasst. Die beiden DB-Arbeiter kamen dabei ums Leben.

Zwei Tote bei Unfall in Hürth bei Köln: IC rast in Menschengruppe – zwei Tote
Erstmeldung vom 4. Mai: Hürth/Köln – Bei einem Zugunglück in Hürth (Rhein-Erft-Kreis) bei Köln sind am Donnerstag nach Angaben der Bundespolizei zwei Menschen ums Leben gekommen. Gegen 11 Uhr ist nach bisherigen Erkenntnissen der Intercity-Zug mit der Nummer IC 2005, der von Emden über Köln auf dem Weg nach Koblenz war, in eine Gruppe von Arbeitern gefahren, so ein Sprecher der Polizei Rhein-Erft-Kreis gegenüber 24RHEIN von Ippen.Media. Demnach sind zwei Arbeiter der Deutschen Bahn von dem Zug erfasst und getötet worden.
Zugunglück in Hürth bei Köln: Zwei Arbeiter sterben bei Unfall – wohl keine weiteren Verletzten
„Weitere Menschen wurden nach jetzigem Kenntnisstand nicht verletzt“, so der Sprecher weiter. Die Passagiere im Zug sowie Zeugen und die weiteren Arbeiter stehen nach Angaben der Polizei unter Schock. Sie werden betreut.
Aktuell sind Rettungskräfte vor Ort, die Zugstrecke ist gesperrt, so eine Sprecherin der Bundespolizei auf Nachfrage. Die Polizei weist darauf hin, dass aufgrund des Einsatzes an den Bahngleisen aktuell der Marktweg und die Straße „Zum Konraderhof“ in Hürth gesperrt sind. (pen/ mit dpa)