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Eskalation statt Feier: Familienkrieg auf Einschulungsfeier ausgetragen

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An ihren ersten Schultag werden sich die Kinder noch lange erinnern (Symbolbild).
An ihren ersten Schultag werden sich die Kinder noch lange erinnern (Symbolbild). © dpa-avis

Statt fröhlicher i-Dötzchen war in der Sporthalle einer Grundschule ein Feld der Verwüstung zu sehen: Zwei nach Polizeiangaben schon länger verfeindete Familien sind in Kamen auch mit Gegenständen aufeinander los gegangen. Und auch in Beckum gab es an einer Schule einen gewalttätigen Vorfall. Wir fassen beide Vorkommnisse hier zusammen.

Kamen/Beckum - Ihre Einschulung werden die Kinder der Kamener Friedrich-Ebert-Grundschule an der Weddinghofer Straße wohl so schnell nicht vergessen:

Zum Ende der Feierlichkeiten für 73 neue Schulkinder und deren Angehörige kam es nach ersten Ermittlungen der Kreispolizeibehörde Unna am Donnerstag gegen 10.40 Uhr in der Sporthalle zu gefährlichen Körperverletzungen - "begangen durch mehrere Mitglieder zweier bereits seit längerem verfeindeter Familien mit türkischer Herkunft", so die Polizei.

Hintergrund sei gewesen, dass Fotos gemacht worden seien. Das habe dazu geführt, dass man mit in der Sporthalle vorgefundenen Gegenständen - darunter Slalomstangen, Turnstäben und Reckverschluss - aufeinander losgegangen sei.

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Als die Polizei wenig später am Einsatzort eintraf, hätten die Beamten keine Handgreiflichkeiten mehr feststellen können. Ein Gespräch mit den erhitzten Gemütern habe nicht zur Klärung des genauen Hintergrundes der Auseinandersetzung führen können.

Insgesamt sollen drei Personen verletzt worden sein. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht. Mit den nach derzeitigem Stand sieben beteiligten Personen wurden Gefährderansprachen durchgeführt. Ein Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet.

Zweiter Fall von Randale bei Einschulung

Doch damit nicht genug: Gegen 8.55 Uhr informierte die Martinschule in Beckum die Polizei Warendorf darüber, dass ein Mann dort randalieren würde. 

"Der Randalierer hatte sich zunächst in das Sekretariat begeben und gefordert, seine Tochter sehen zu wollen", berichtet die Polizei Warendorf.

Als man ihm dies auf Grund seines auffälligen und aggressiven Verhaltens verweigert habe, habe sich der 37-jährige Vater zum Büro der Schulleiterin begeben. 

Auch bei ihr habe er verlangt, seine Tochter zu sehen. "Nach einer verbalen Auseinandersetzung schubste er die Schulleiterin zur Seite, die sich hierbei leicht verletzte. Es gelang Mitarbeitern der Schule und anwesenden Eltern den Beckumer vor das Schulgelände zu drängen", hieß es weiter.

Schwangere erleidet Schock

Hier hätten ihn die Einsatzkräfte vorläufig festgenommen. "Bei der Festnahme leistete der 37-Jährige erheblichen Widerstand und verletzte einen Polizeibeamten leicht. Die Beamten brachten den Mann zur Polizeiwache Beckum. Von hier wurde er in eine Fachklinik eingewiesen. Bei dem Einsatz erlitt eine unbeteiligte, schwangere Frau einen Schock", so die Polizei.

Beamtinnen und Beamte der Kriminalprävention/Opferschutz sowie der schulpsychologische Dienst des Kreises Warendorf stehen vor Ort den Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern für eine Betreuung zur Verfügung. - eB

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