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Satirische Jahresvorschau: Wie die Politik in NRW sich entwickeln könnte

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Von: Alexander Schäfer

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Was hat das politische Jahr 2023 wohl zu bieten? Unser Redakteur Alexander Schäfer wagt einen etwas anderen Blick nach vorne.

Düsseldorf – Nach der verlorenen Landtagswahl 2022 will die NRW-FDP in diesem Jahr wieder gewinnen. Doch statt in Siegen findet der Landesparteitag im Januar in Bielefeld statt. Nun, der Zuspruch zu dieser Partei ist so gering, das Erscheinungsbild so trist geworden, da musste die Wahl auf Bielefeld fallen.

Satirische Jahresvorschau: Wie die Politik in NRW sich entwickeln könnte

Eigentlich will dort Fraktionschef Henning Höne Parteichef werden, aber fünf Minuten nach zwölf erreicht die Delegierten eine E-Mail der ehemaligen Schulministerin Yvonne Gebauer, in der sie mitteilt, ebenfalls antreten zu wollen. Gebauer verweist auf die Quotenregel der Grünen, und Höne wirft das Handtuch. Denn von den Grünen lernen heißt siegen lernen.

Der Parteitag der SPD findet im Mai statt. Eigentlich wollte der ehemalige – in Anführungszeichen – „Spitzenkandidat“ Thomas Kutschaty am liebsten gar keinen Parteitag abhalten, doch im letzten Moment wird die Analyse der Sozialdemokraten zu ihrer historischen Wahlpleite im Mai 2022 fertig.

Das Fazit des fünftausendsechshundertsiebenundzwanzig Seiten starken und vom Steuerzahler finanzierten Gutachtens eines befreundeten Genossen lautet: „Die CDU war besser.“ Konsterniert erklärt Parteichef Thomas Kutschaty seinen Rücktritt. Eine Kommission soll klären, wie die Nachfolge zu regeln sein wird. Erste Vorschläge sehen Regionalkonferenzen auf Dorfebene sowie ein Dreigestirn (m/w/d) vor. Der Prozess soll bis zum Kohleausstieg 2030 abgeschlossen sein.

Die etwas andere Jahresvorschau: Die Politik in NRW im Jahr 2023

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ist derweil mit wichtigen Dingen beschäftigt. Er besucht morgens eine Grundschule, lächelt und postet auf Instagram Bilder von diesem Termin, auf denen er gut aussieht (also alle). Mittags schaut er sich eine Bäckerei an, lächelt und postet auf Instagram Bilder von diesem Termin, auf denen er gut aussieht (also alle).

Nachmittags gratuliert er Irmtraud Schmitz zu 70 Jahren CDU-Mitgliedschaft, lächelt und postet auf Instagram Bilder von diesem Termin, auf denen er gut aussieht (also alle und ohne Frau Schmitz). Abends legt Wüst sich dann vorsichtig ins Bett, damit Anzug und Frisur heile bleiben. Er träumt vom Kanzleramt. Und lächelt.

Die Grünen demonstrieren in der Koalition mit der CDU ihre neue Stärke. Mit Innenminister Herbert Reul erzielen sie in der Frage des Einsatzes von Tasern bei der Polizei einen Kompromiss. Die Beamten dürfen den Elektroschocker im Ernstfall ziehen, statt abzudrücken dürfen sie aber nur laut Peng rufen. Reul ist dennoch zufrieden, denn bei Razzien gegen Clankriminalität dürfen die Polizisten Peng in verschiedenen Sprachen rufen.

Nur Mona Neubaur hat ihr Lächeln verloren. Die Klimaschutzministerin besucht hin und wieder die Siedlung Lützerath, die es nicht mehr gibt, und trauert dem Image der Ökopartei hinterher. Im Schatten des mächtigen RWE-Kohlebaggers.

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