Schlägerei auf Klassenfahrt löst Großeinsatz auf Burg Bilstein aus

[UPDATE] Lennestadt - Die Klassenfahrt zweier Schulklassen auf der Burg Bilstein ist am Donnerstagabend aus dem Ruder gelaufen: Gleich neun Verletzte wurden der Leitstelle der Feuerwehr nach einer Schlägerei gemeldet - und löste gleich die Alarmierungskette für einen "Massenanfall von Verletzten" aus.
Sogleich wurden alle verfügbaren Rettungswagen aus dem Kreisgebiet zusammengezogen und sogar Christoph 25 alarmiert - der Rettungshubschrauber aus Siegen. Auch das DRK Lennestadt und Kirchenhundem war mit neun Einsatzkräften und vier Fahrzeugen vor Ort.
Ganz so dramatisch wie zunächst befürchtet war die Lage dann doch nicht; aber unübersichtlich. Deshalb mussten die Einsatzkräfte besondere Vorsicht walten lassen.
Schocksituation für die 50 Schulkinder
Die beiden sechsten Schulklassen aus Essen und Köln umfassen zusammen 50 Kinder. Es ist immer noch unklar, wie viele Kinder bei der Rangelei beteiligt waren.
Neun Kinder im Alter zwischen elf und 14 Jahren wurden vom Rettungsdienst betreut. Viele der betroffenen Schülerinnen und Schüler hyperventilierten aufgrund der Schocksituation.
Zwei Kinder müssen in Krankenhäusern behandelt werden
Ein Kind musste mit dem Rettungswagen ins Olper Krankenhaus gefahren werden, ein weiteres - von der Feuerwehr ebenfalls als "mittelschwer verletzt" eingestuftes - Kind wurde gar mit dem Rettungshubschrauber in die Siegener Kinderklinik geflogen.
Der Junge habe über Rückenschmerzen geklagt, sagte ein Polizeisprecher, es habe sich aber um eine reine Vorsichtsmaßnahme gehandelt. Wie die Polizei jetzt mitteilte, wurden beide verletzten Kinder inzwischen wieder entlassen und von ihren Eltern aus dem Krankenhaus abgeholt.
Die Verletzungen seien eher als Unfälle während der Rangelei zu betrachten und nicht als Zeichen für eine hohe Brutalität zwischen den Sechstklässlern.
Grund für die Schlägerei noch unklar
Wie es zu der Schlägerei gekommen ist, muss die Polizei nun ermitteln. Fest steht: Zwei Schulklassen aus Köln und Essen befanden sich auf Klassenfahrt und waren in der Jugendherberge der mittelalterlichen Burg Bilstein untergebracht.

Zwischen Gruppen der Schüler entwickelte sich eine körperliche Auseinandersetzung. Weder die Zahl der beteiligten Kinder noch eine Aussage über den Grund des Streites wollten Polizei oder die mitgereisten Lehrer nennen.
Zu dem Streit kam es jedoch bei der gemeinsamen Suche nach Holz für ein Lagerfeuer. Drei Kinder zählten demnach zum harten Kern der Verdächtigen, einer der Jungen sei 14 Jahre alt und damit strafmündig. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten auf.
Für die Rettungskräfte war das nun der zweite Großeinsatz für eine Reisegruppen mit Kindern und Jugendlichen: In Lennestadt wurde das in jüngerer Vergangenheit durch eine Noroviren-Infektion nötig.
40 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz
Eine solche Situation infolge einer Schlägerei habe man allerdings auch noch nicht erlebt, so der Pressesprecher der Feuerwehr. Insgesamt dauerte der Einsatz, an dem 40 Kräfte beteiligt waren, rund eineinhalb Stunden.

Für die Teilnehmer der Klassenfahrt wird die Angelegenheit wohl nicht so schnell erledigt sein. Der in solchen Lagen angebrachte Abbruch der Reise bleibt den Schülern erspart, allerdings nur, weil die Klassenfahrt ohnehin am heutigen Freitag endet.