Lockdown in Deutschland wird verlängert: Länder sind sich wohl vor Treffen mit Merkel einig
Deutschland ist bis zum 10. Januar 2021 im Corona-Lockdown - und dann? Die Länderchefs sollen sich vor dem Treffen mit dem Bund auf eine Verlängerung geeinigt haben.
- Bis zum 10. Januar 2021 gilt in Deutschland aufgrund der Coronavirus-Pandemie ein Lockdown mit strengen Regeln und Maßnahmen.
- Beim nächsten Bund-Länder-Treffen am 5. Januar wollen Kanzlerin Angela Merkel und die Länderchefs wieder beraten.
- Es deutet vieles auf eine Verlängerung des Lockdowns hin. (News zum Coronavirus)
Update vom 4. Januar, 11.34 Uhr: Einen Tag vor den Bund-Länder-Treffen haben herrscht offenbar Einigkeit: Der Lockdown soll bis zum 31. Januar verlängert werden. Darüber berichtet die Bild.
Update vom 2. Januar, 23.24 Uhr: Laut der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung haben sich die Länder am Samstag in einer Telefonschalte zur Vorbereitung auf das kommende Bund-Länder-Treffen darauf geeinigt, den Corona-Lockdown über den 10. Januar hinaus zu verlängern. Allerdings seien sich die Länderchefs laut dem Medienbericht nicht darüber einig, ob die Verlängerung zunächst für zwei oder drei Wochen beschlossen werden soll.
Sars-CoV-2 | Medizinische Bezeichnung des Virus |
Covid-19 | Bezeichnung für die durch das Virus ausgelöste Krankheit |
Coronaviren/Corona | Bezeichnung für eine Familie von Erregern. Es gibt unterschiedliche Corona-Stämme |
Weiter heißt es in dem Bericht, dass sich vor allem die stark von Corona betroffenen Länder für eine Frist bis zum 31. Januar ausgesprochen haben. Zu ihnen gehörten Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen, habe die Zeitung aus Teilnehmerkreisen erfahren. Bremen, Hamburg oder Hessen seien hingegen eher dazu geneigt, schon früher neu zu entscheiden. Der Bund soll die vorsichtige Seite unterstützen.
Auch beim Thema Schule und Kindergarten gehen die Meinungen laut der F.A.S. auseinander. So wollen stark von Corona-Neuinfektionen betroffene Länder sie weiter geschlossen halten. Auf der anderen Seite gäbe es die Überlegung, Kindergärten und Schulen bis zur siebten Klasse ab dem 11. Januar wieder zu öffnen. In höheren Klassen solle dann Wechsel- oder Distanzunterricht gehalten werden.
Deutschland noch länger im Lockdown? Klare Prognosen vor Bund-Länder-Treffen- Warnung vor Lockerungen
Update vom 2. Januar, 15.48 Uhr: Es sind nur noch wenige Tage bis zum nächsten Bund-Länder-Treffen. Dann möchte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder wieder über die Corona-Lage beraten - und darüber, ob der Lockdown über den 10. Januar hinaus verlängert wird. Klar ist: Die Zeichen stehen auf Verlängerung, nicht auf Lockerung.
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann bekräftige am Samstag im Deutschlandfunk, dass sie für eine Veränderung keinen Anlass sehe. „Wir haben immer mehr Patienten, die wir behandeln müssen“, sagte die SPD-Politikerin. Aber: Noch gebe es wegen der Feiertage keine belastbaren Infektionszahlen, so Reimann. Die müsse man in den nächsten Tagen im Blick behalten, „aber so wie es aussieht, ist kein anderes Vorgehen angezeigt“.
Auch Mediziner und Wirtschaftsexperten fordern eine Verlängerung der Lockdown-Maßnahmen. Generell warnen Wissenschaftler vor weitgehenden Lockerungen.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der zu den strikten Lockdown-Befürwortern zählt, sprach sich in der Rheinischen Post unter bestimmten Bedingungen eine Wiederöffnung von Kitas und Grundschulen ab der zweiten Januarhälfte. „Voraussetzung wäre, dass alle anderen Klassenstufen geteilt würden und wechselnd Präsenz- und Digitalunterricht erhalten. Oder der Präsenzunterricht ganz ausgesetzt wird“, sagte Lauterbach. Eine generelle Öffnung der Schulen lehnt er jedoch ab.
Am Montag beraten die Kultusminister über die Situation der Schulen.
Bleibt Deutschland noch länger im Lockdown? Corona-Lage weiterhin unsicher
Update vom 30. Dezember, 19.12 Uhr: Ist die Verlängerung des Lockdowns längst beschlossene Sache? Die Bild will exklusiv erfahren haben, dass die Maßnahmen bis mindestens zum 24., womöglich sogar bis zum 31. Januar verlängert werden sollen. Quelle der Information, die das Onlineportal des Springer-Titels im Plus-Bereich vermeldet, soll eine Videokonferenz des Kanzleramtschefs mit den Chefs der Staatskanzleien sein. Einigkeit herrscht demnach aber nicht in allen Belangen des Lockdowns. So sollen die Länder unterschiedlicher Auffassung darüber sein, ob die Schulen weiter geschlossen oder Präsenzpflichten ausgesetzt bleiben sollen.
Update vom 30. Dezember, 12.13 Uhr: Endet der Lockdown tatsächlich nach dem 10. Januar? Immer mehr deutet darauf hin, dass die Regeln und Beschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus auch darüber hinaus Bestand haben werden und damit in die Verlängerung gehen.
Das hat auch Jens Spahn (CDU) noch einmal bekräftigt. Der Bundesgesundheitsminister sieht angesichts der hohen Corona-Todes- und Infektionszahlen keine Möglichkeit, den aktuellen Lockdown zu beenden. „1129 Familien werden diesen Jahreswechsel in Trauer erleben“, sagte Jens Spahn mit Blick auf die aktuell gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. „Diese Zahlen belegen, wie brutal dieses Virus immer noch zuschlägt.“
Von einer Normalität sei man daher noch sehr weit entfernt. „Ich sehe also nicht, wie wir in dieser Situation zurückkehren können in den Modus vor dem Lockdown.“
Deutschland noch länger im Lockdown? Es gibt klare Prognosen vor der Bund-Länder-Konferenz
[Erstmeldung vom 30. Dezember] Hamm - Deutschland befindet sich im harten Lockdown, um wieder einigermaßen Herr der Coronavirus-Lage zu werden. Vorerst bis zum 10. Januar 2021 gelten in Nordrhein-Westfalen wie auch in allen anderen Bundesländern des Landes strenge Regeln und Maßnahmen. Und danach? Alles wieder normal - jetzt, wo gegen Corona geimpft wird? Mitnichten.
Wird der Lockdown nach dem 10. Januar verlängert? Klare Zeichen aus der Politik
Es ist nicht davon auszugehen, dass der Lockdown am 10. Januar 2021 tatsächlich zu Ende ist. Eine Verlängerung der aktuell geltenden Corona-Regeln nach dem nächsten Bund-Länder-Treffen gilt als wahrscheinlich und wohl auch unausweichlich.
„Ich rechne damit, dass wir zunächst am 5. Januar, wenn wir uns das nächste Mal treffen, das Ganze noch nicht genau beurteilen können und deswegen den Lockdown noch fortsetzen müssen“, sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) in einem Interview mit RTL/ntv.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen beim nächsten Corona-Gipfel am 5. Januar darüber beraten, wie es nach dem aktuell bis zum 10. Januar geltenden Lockdown weitergehen sollen.
Corona-Lockdown in Deutschland vor Verlängerung: Michael Müller geht weiterhin von Einschränkungen aus
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), derzeit auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, rechnet ebenfalls mit einer Verlängerung des Lockdowns. „Ich gehe fest davon aus, dass wir weiterhin mit Einschränkungen leben müssen“, sagte Müller im ZDF-Morgenmagazin.
Das Ausmaß eines möglicherweise verlängerten Lockdowns müsse anhand der Zahlen bewertet werden. Es sei allerdings zu sehen, dass die Infektionszahlen mit dem Coronavirus auf einem sehr hohen Stand stagnierten oder bestenfalls leicht zurückgingen. „Insofern rechne ich damit, dass wir im Januar auch weiter Einschränkungen erleben“, sagte Michael Müller.
Ähnlich äußerte sich auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Auf die Frage, ob er Anlass sehe, Schülern, Eltern oder Geschäftsinhabern Hoffnungen auf ein Ende des Lockdowns zu machen, antwortete der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur: „Wir müssen ehrlich und realistisch bleiben. Diese Hoffnung kann niemand seriös wecken.“
Corona-Lockdown vor Verlängerung: Jens Spahn rechnet auch mit Beschränkungen im Januar
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn äußerte sich bereits zu der Lockdown-Verlängerung. In den ARD-Tagesthemen sagte der CDU-Politiker am Dienstag, bei der Eindämmung der Corona-Pandemie sei Deutschland „bei weitem noch nicht da, wo wir hin müssen.“ Deshalb werde es nach dem 10. Januar „ohne Zweifel Maßnahmen geben“.
Es gab bereits mehrere Stimmen, den Lockdown über dieses Datum hinaus zu verlängern. Die aktuellen Infektionszahlen seien trügerisch, sagte etwa Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) bei RTL/n-tv. Sein Eindruck sei, „dass die Menschen sich über Weihnachten sehr zurückgenommen haben.“ Der Gedanke an Silvester entmutigt ihn. „Ich habe große Sorge, dass an Silvester gefeiert wird. Das muss dringend unterbunden werden.“