Update vom Donnerstag, 15. Dezember, 08.01 Uhr: Die schweren Kämpfe um Bachmut setzen sich fort. Laut Angaben der Nachrichtenagentur Reuters verlassen immer mehr der einst 80.000 Bewohnerinnen und Bewohner die Stadt im Donbass, die unter andauerndem Artilleriebeschuss durch Russland steht. Ein Durchbruch ist den Truppen aus Moskau bislang aber nicht gelungen. Rund um die Stadt kommt es zu heftigen Grabenkämpfen, bei denen keine der beiden Parteien nennenswerte Gebietsgewinne verzeichnen kann.
Update vom Mittwoch, 14. Dezember, 19.30 Uhr: Die Stadt Bachmut im Donbass ist schwer umkämpft. Die Ukraine hat nach eigenen Angaben russische Stellungen in der Region bombardiert, teilte das ukrainische Militär bei Telegram mit. Die 71. Jagdbrigade der ukrainischen Streitkräfte habe gemeinsam mit anderen Einheiten „feindliche Stellungen in der Nähe von Bachmut eingenommen“, hieß es.
Zuerst seien die russischen Truppen mit Artillerie und Mörsern angegriffen worden. „Dann drangen die Fallschirmjäger in die feindlichen Stellungen ein und vollendeten den letzten Widerstand der russischen Invasoren“, zitierte Ukrinform die Telegram-Meldung. Bei dem Angriff seien etwa ein Dutzend russische Soldaten getötet worden.
Erstmeldung: Bachmut - Die schweren Kämpfe um die Stadt Bachmut im Donbass im Osten der Ukraine dauern weiter an. Nun scheint Russland aber einen marginalen Erfolg an der neuen Front im Ukraine-Krieg errungen zu haben. Laut einer Einschätzung des Institute for the Study of War (ISW) durchbrachen Streitkräfte der berüchtigten Wagner-Gruppe am Dienstag (14. Dezember) die ukrainischen Verteidigungslinien im östlichen Teil von Bachmut und übernahmen die Kontrolle über diesen Teil der Stadt. Die US-amerikanische Denkfabrik berief sich in ihrem täglichen Update auf Quellen aus Russland.
So berichtete der pro-russische Telegrammkanal Rybar am Dienstag, dass russische Angriffsgruppen auch nordöstlich von Bachmut vorrücken, und behauptete, dass das Kommando der ukrainischen Streitkräfte eine „Notrotation des Personals zur Aufrechterhaltung der Kampffähigkeit“ durchführe. Russische Militärblogger behaupteten laut ISW auch, dass russische Truppen in mehreren Straßen in den südöstlichen und östlichen Sektoren von Bachmut vorrücken.
Unterdessen teilte der ukrainische Generalstab mit, dass ukrainische Truppen weiterhin russische Angriffe nordöstlich von Bachmut bei Werchnokamjanske, Soledar, Jakowliwka und Bachmutske und südlich von Bachmut bei Klitschschijewka, Kurdiumowka und Mayorsk abwehrten.
Die Stadt Bachmut wird seit Monaten von den Truppen des russischen Präsidenten Wladimir Putin angegriffen, bisher ohne großen Erfolg. An der Spitze des Kampfes in Bachmut steht die Wagner-Gruppe, die von Putins Verbündetem Jewgeni Prigoschin gegründet wurde, der auch als „Putins Koch“ bekannt ist. Russland konzentriert sich seit dem Rückzug aus der Stadt Cherson auf die Front um Bachmut. Die Eroberung der Region würde der russischen Armee nach einer Reihe militärischer Niederlagen einen moralischen Schub verleihen.
Dafür wirft Moskau offenbar immer neue Soldaten in die Schlacht. „Es scheint, dass der Feind über unendliche menschliche Ressourcen verfügt“, sagte Wolodymyr Nazarenko, ein stellvertretender Kommandeur einer Einheit der ukrainischen Nationalgarde, die in der Region kämpft, gegenüber ukrainischen Medien. „Die Frontgebiete von Bachmut wurden vollständig zerstört. Der Rest der Stadt steht unter ständigem feindlichem Beschuss, der Feind zerstört die Stadt.“ (cs/ska mit dpa/AFP)