Trotz Nübel-Absage: Brazzo telefoniert offenbar mit Monaco-Vorstand
Alexander Nübel will nicht zurück zum FC Bayern, doch entscheiden das andere? Es gab wohl ein brisantes Telefonat zwischen München und Monaco.
München - Noch immer hat sich keine Lösung für das unerwartete Torhüterproblem beim FC Bayern aufgetan, nachdem sich Manuel Neuer bei einem Unfall den Unterschenkel gebrochen hat. Die lange Zeit naheliegendste Möglichkeit, den Leihvertrag von Alexander Nübel bei der AS Monaco vorzeitig aufzulösen, hatte sich nach Nübels offensiver Absage eigentlich in Luft aufgelöst. Doch nun wurde bekannt, dass Hasan Salihamidžić und Monaco-Vorstand Paul Mitchell trotzdem in Kontakt stehen sollen. Möglicherweise spielt dabei auch eine intern gesetzte Deadline eine Rolle.
FC Bayern: Entscheidungshoheit über Nübel-Vertrag liegt bei den Vereinen
Obwohl Nübel nach eigener Aussage seinen Leihvertrag bei der AS Monaco bis zum Saisonende erfüllen will und einer Rückkehr nach München alles andere als aufgeschlossen gegenübersteht, könnte es trotzdem dazu kommen. Der einfache Grund ist, dass die Leihvereinbarung zwischen den beiden Vereinen, also dem FC Bayern und Monaco, geschlossen wurde. Würden die Monegassen einer Auflösung des Papiers zustimmen, bliebe Nübel also nichts anderes übrig, als an die Säbener Straße zurückzukehren. Dort besitzt er noch einen gültigen Vertrag bis 2025.

So hat die Information der Bild, dass Salihamidžić am Donnerstag mit Monaco-Vorstandsmitglied Paul Mitchell telefoniert haben soll, vor allem für Nübel eine gewisse Brisanz. Mitchell, der bis zum vergangenen Juni das Amt des Sportdirektors bei den Monegassen innehatte und somit für den Abschluss des Leihvertrages zuständig war, dürfte weiterhin eine einflussreiche Stimme bei der AS Monaco sein.
Pokert der FC Bayern mit Monaco um eine Entschädigung für Nübel?
Sollte Nübel tatsächlich noch in der kommenden Transferperiode zum FC Bayern zurückkehren, wäre eine entsprechende Kompensationszahlung an AS Monaco fällig. Dabei ist es durchaus üblich, dass eine entsprechende Summe für den Fall eines vorzeitigen Leihendes im Vertrag zwischen den Vereinen hinterlegt ist.
Ob es eine solche Klausel gibt und wenn ja, wie hoch diese ist, wurde bislang aber nicht bekannt. Naheliegend ist, dass Salihamidžić versucht, die möglicherweise als zu hoch angesehene Entschädigung zu drücken und deshalb in einem intensiven Austausch mit Mitchell steht. Aber auch wenn keine solche Klausel existiert, könnten beide Vereine über eine entsprechende Summe verhandeln, um den Kontrakt als nichtig zu erklären.
FC Bayern hat sich intern wohl Deadline gesetzt
Den Betrag, den der FC Bayern an Monaco im Fall einer Rückkehr Nübels zahlen müsste, liegt wohl irgendwo zwischen zwei und zehn Millionen Euro, so verschiedene Medienberichte. Für Yann Sommer, der aktuell als (zweit-)heißester Kandidat gilt, sollen hingegen fünf Millionen Euro fällig werden. Außerdem haben sich die Münchner nach Informationen der Bild eine Deadline bis zum 6. Januar gesetzt, bis eine Entscheidung getroffen werden soll.
So könnte folgende Rechnung aufgemacht werden: Schafft es Salihamidzic bis zum 6. Januar den Preis für eine Rückkehr von Nübel unter fünf Millionen Euro zu drücken, fällt die Entscheidung auf diesen. Gelingt dies nicht, so könnte die Entscheidung auf den kostengünstigeren Sommer fallen. Nach den jüngsten Aussagen des verliehenen Torhüters dürfte auch bei den FCB-Fans Sommer höher im Kurs stehen. dDoch auch gegen dessen Verpflichtung wurden zuletzt Stimmen laut. (sch)