Aber ein niedrigen Pulsbereich gab es eigentlich gar nicht, der Puls war in Ruhe schon so hoch, wie sonst beim leichten Training“, ergänzt Melina.
Mitte Februar, dann noch ein positiver Coronatest, ohne Symptome oder weiter Beschwerden zu haben, während der Quarantäne dann die Wende.
„Drei bis vier Tage nach dem positiven Testergebnis fühlte ich mich körperlich auf einmal viel besser, der Puls war zwar immer noch erhöht, aber ich war nicht mehr so müde“, berichtet die angehende Physiotherapeutin. Da kamen natürlich sofort die Gedanken, vielleicht geht ja doch noch was in dieser Saison. Und wer Melina kennt, weiss, dass sie alles versuchen wird, hat sie sich doch nach einer Knie OP und Pfeifferschen Drüsenfieber, immer wieder mit starkem Willen zurück gekämpft.
„Sobald die Quarantäne beendet war habe ich nach Rücksprache mit den Ärzten, angefangen etwas intensiver zu Trainieren“. Kurzerhand wurde ein 4-tägiges Trainingslager in Seefeld in Österreich geplant um Grundlage auf Schnee zu trainieren. „Es waren super Bedingungen, ich konnte in 6 Trainingseinheiten über 200 Kilometer auf Ski trainieren. Mein Ziel war es eine Woche später bei den Deutschen Skimarathon Meisterschaften am Arber zu starten, ganz ohne Ambitionen, einfach nur schauen, was geht“, blickt sie zurück.
Genau diese Meisterschaft fand am vergangenen Wochenende in Verbindung mit dem Skadilauf statt, 42 Kilometer über 800 Höhenmeter in der Klassischen Technik und am Ende Gesamtplatz 7 und bei der DM-Wertung sensationell Platz 4 für die Oberhundemerin in einer Zeit von 2:19:32 Stunden.
Vor ihr platzierten sich nur 2 Kaderläuferinnen des DSV die in diesem Winter bereits Weltcupeinsätze gelaufen sind, so wie eine Teamkollegin von Melina aus dem XC-Ski Marathonteam, die in dieser Saison mehrfach auf dem Podest bei verschiedenen Skimarathonläufen stand.
Aber das war ja nicht alles an diesem Wochenende. Zeitgleich fand 10 Kilometer entfernt im Arberseestadion der Deutschlandpokal statt, da startete Melina am Samstag im Sprint. „Ich wollte vor dem langen Lauf einen Auftakt haben, um einfach zu gucken, wie der Körper nach einer so langen Pause die Belastung verkraftet. Ich habe die zwei Läufe sehr gut weg gesteckt, somit stand ein Start am Sonntag nichts mehr im Wege“, berichte die Skilangläuferin.
Auch die Platzierungen im Deutschlandpokal konnten sich sehen lassen. Trotz Sturz auf einer Eisplatte im Prolog war es am Ende Platz 9. „Ohne den Sturz wäre vielleicht sogar der Einzug in das Finale der besten 6 möglich gewesen, aber das ist zweitrangig“, zieht die 23-jährige ein positives Fazit. Die Frage ob und wie die Saison ohne die Impfung gelaufen wäre, hat sich Melina natürlich auch oft gestellt. „Ich persönlich finde die Impfe schon sehr wichtig, in der Ausbildung und auch im Sport habe ich sehr viel Kontakte, ohne die Impfe hätte ich aufgrund der Auflagen auch keine Wettkämpfe laufen können. Wie eine Coronaerkrankung ohne Impfschutz verlaufen wäre, weiss auch keiner, es gibt genügend Beispiele die danach gesundheitlich große Probleme haben. Ich denke ich kann jetzt mit einem guten Gefühl in die Vorbereitung auf die Sommersaison gehen, hier steht für mich die Qualifikation für den Rollskiweltcup im Vordergrund. Vielen Dank an alle, die mich in diesen nicht so ganz einfachen Wochen immer wieder aufgemuntert haben und mich in meinen weiteren Planungen unterstützen“, blickt die Oberhundemerin positiv in die Zukunft.
Aber auch die nächsten Rennen sind bereits geplant, am Mittwoch geht es nach Galtür in Österreich, wo am Donnerstag ein Sprint und am Samstag ein Lauf über 32 Kilometer mit fast 1000 Höhenmetern auf dem Programm steht, eine Woche später steht in Oberwiesenthal im Erzgebirge noch die Deutsche Meisterschaft im Massenstart über 20 Kilometer an.