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Modeschöpfer Pierre Cardin ist tot: Legende starb im Alter von 98 Jahren -  Viele seiner Stücke schrieben Geschichte

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Von: Judith Braun, Julia Hanigk

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Trauer in der Modewelt: Der bekannte Modeschöpfer Pierre Cardin soll im Alter von 98 Jahren gestorben sein. Er zählte zu den großen Visionären der Modewelt.

Paris - Eine traurige Nachricht ereilt die Modewelt: Pierre Cardin soll laut einer Mitteilung seiner Familie gegenüber der Nachrichtenagentur AFP im Alter von 98 Jahren gestorben sein. Am Dienstag (29. Dezember) verstarb Pierre Cardin in einem Krankenhaus in Neuilly westlich von Paris.

Der Designer gehörte zu den ganz Großen der Modewelt. Seine Karriere startete der Visionär bei dem berühmten Modehaus Dior in Paris. 1950 folgte dann die Gründung seines eigenen Labels in Paris, worauf Pierre Cardin ein weltweit erfolgreiches Modeunternehmen aufbaute. Der Sohn italienischer Einwanderer galt als absoluter Vorreiter der Prêt-à-porter-Mode und als visionärer Designer. 

Pierre Cardin - futuristischer Denker und Modeheld der Massen

Pierre Cardin war ein Mann der Gegensätze und ein künstlerischer Freigeist. So produzierte er als einer der Ersten überhaupt nicht nur für Models, sondern auch für eine breite Bevölkerung und etablierte eine eigene Männerlinie. Gleichzeitig versetzte er die Modewelt mit unglaublichen Kreationen ins Staunen. Er designte mit einem unverwechselbaren Blick auf die Zukunft der Mode. Neben Paco Rabanne und André Courrèges zählt er zu den Pioniere der futuristischen Mode. Einer seiner großen Coups, für die er der Modewelt für immer erhalten bleiben wird: Er schickte in den 1960er-Jahren Models in Anzügen mit Helmen über den Laufsteg, die an Astronauten und Raumschiffe erinnerten. Damit erfand Pierre Cardin das „Space-Age-Design“.

Der französische Modedesigner Pierre Cardin präsentiert seine Ausstellung „Design und Mode 1950- 2005“ in der Akademie der Künste. Cardin ist nach Medienberichten im Alter von 98 Jahren gestorben.
Pierre Cardin ist nach Medienberichten im Alter von 98 Jahren gestorben. © Ronald Zak/AP/dpa

Pierre Cardin: Ausgefallene Materialien und Wegbereiter des Minirocks

Pierre Cardin kreierte bis ins hohe Alter hinein, die Mode war seine große Leidenschaft. Er verwendete geometrische Formen, bunte Farben und fügte seinen Kreationen die unterschiedlichsten Materialien bei, die vorher als modefremd galten. Hier spiegelte sich Pierre Cardins Interesse für Technik und Formen wider. Zu seinen Arbeitsmaterialien gehörten beispielsweise Vinyl oder Plastik. 1964 ließ er seine Rockkollektionen 10 cm über dem Knie enden und schuf damit die Grundlage für den Minirock. 1970 schrieb sein kurzes „Cardin-Minikleid“ dann Designgeschichte.

Pierre Cardin: Ein großer Name in vielen Bereichen

Neben der Mode vermarktete Pierre Cardin seinen Namen aber auch in anderen Geschäftsbereichen. Auch hier war Pierre Cardin ein Vorreiter: Er verwendete als einer der Ersten das Lizenzgeschäft und machte seinen Namen überall auf der Welt berühmt. Zum Imperium von Pierre Cardin zählten auch mehrere Nobelrestaurants. Neben der Mode designte er auch Möbelstoffe, Armbanduhren oder Essbesteck. Für seine vielseitigen Errungenschaften wurde Pierre Cardin vielfach geehrt und sogar in die französische Ehrenlegion aufgenommen. (jh)

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