Strom sparen bei Hitze: Klimagerät verschlingt 80 Euro im Monat - Alternative ist günstiger
In Häusern und Wohnungen laufen im Sommer mobile Klimageräte auf Hochtouren. Doch sie sind Stromfresser und teuer. Aber es gibt günstigere Alternativen für etwas Kühle.
Hamm - In Deutschland sind eingebaute Klimaanlagen selten. Klar, hierzulande herrscht auch kein Klima wie etwa in den USA, wo standardmäßig in allen Gebäuden eine kühlende Anlage eingebaut ist. Doch auch in Deutschland erleben wir mittlerweile immer längere und extremere Hitzewellen. Häuser, Wohnungen und Büros heizen sich auf. Viele greifen dann auf mobile Klimageräte zurück. Aber Vorsicht, denn die kleinen Elektrogeräte sind richtige Stromfresser.
Strom sparen bei Hitze: Klimagerät frisst 80 Euro im Monat - Alternative ist günstiger
Aktuell dreht sich in Deutschland alles ums Sparen. Gas sparen, um im Winter einer Gasknappheit zu entgehen, und Strom sparen, um einen Schock bei der nächsten Nebenkostenrechnung zu vermeiden. Die Preise steigen immer weiter. Der Wille zum Stromsparen mag da sein, aber an heißen Sommertagen muss man manchmal doch kapitulieren. Anfang August begann die dritte Hitzewelle 2022 - wer zu Hause harren muss, braucht Abkühlung.
So verlockend eine mobile Klimaanlage aber auch ist: Sie frisst ziemlich viel Strom. Laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft Co2online fallen für Klimageräte schnell Kosten um die 80 Euro im Monat an. Tanja Loitz, co2online-Geschäftsführerin, zählt die Geräte aufgrund ihrer meist schlechten Energieeffizienz daher auch zu den Spitzenverbrauchern im Haushalt.
Strom sparen bei Hitze mit Ventilatoren - nur vier Euro im Monat
Es gibt aber eine Alternative. So sind Ventilatoren mit rund 50 Watt Leistung um ein vielfaches effizienter und damit günstiger im Verbrauch als mobile Energiespargeräte. Laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft Co2online muss man für Tisch-, Decken-, Turm- und Standventilatoren mit monatlich vier Euro Stromkosten rechnen. Auch bei den Anschaffungskosten ist man mit Ventilatoren besser dran: Es gibt Modelle ab 20 Euro.
Gut zu wissen: Klimageräte sind in der Lage, die Raumtemperatur abzusenken - es ist also wirklich kühler. Ventilatoren können dies nicht, sie sorgen nur für Luftverwirbelungen. Diese nehmen wir als Luftzug auf der Haut wahr, der kühlt, so Co2online. Der Luftzug beschleunige die Verdunstung von Schweiß auf der Haut, da er die umgebende feuchte Luft durch trockene ersetzt.
Welcher Ventilator ist der richtige?
Wer sich fragt, welche Art von Ventilator am besten zu einem selbst passt, hier ein paar Tipps von Tüv Süd-Experte Christian Kästl:
- Raumgröße ist entscheidend: Ein Ventilator muss laut Kästl innerhalb einer Stunde mindestens das Vierfache der Raumluft umwälzen können. Die Luftumwälzung wird daher bei den Geräten immer in Kubikmeter pro Stunde (m³/h) angegeben. Hochwertige Modelle schaffen bis zu 2000, einfache Tischventilatoren etwa 600 Kubikmeter pro Stunde. Oft findet sich auf der Verpackung auch ein konkreter Hinweis, für welche Raumgröße sich das Gerät eignet.
- Nicht zu laut: Soll der Ventilator im Schlafzimmer stehen, kann er bei der höchsten Luftstromstufe schon wieder den Schlaf stören. Wer geräuschempfindlich ist, sollte daher laut Tüv ein Gerät wählen, das auf der geringsten Stufe nicht mehr als 45 Dezibel erzeugt.
- Kindersicher: Jeder Ventilator muss sicher sein, vor allem, wenn Kinderhände nach den Winderzeugern greifen. Geräte mit Rotorblättern brauchen daher ein Schutzgitter, das engmaschig genug sein sollte. Standventilatoren müssen zudem stabil genug stehen.
Abkühlung bei Hitze: Ventilatoren im Test
Die Zeitschrift „Stiftung Warentest“ (Ausgabe 5/2022) hat jeweils sechs Turm- und Tischventilatoren sowie acht Standventilatoren geprüft. Insgesamt schnitten die Standventilatoren am besten ab, bis auf einen waren alle gut. Im Fokus war vor allem der Luftstrom, den die Tester bei den Standgeräten fast durchgängig als angenehm empfanden. Zudem konnten sie mit einer großen Bandbreite punkten, wobei mehr Einstellungsstufen nicht unbedingt besser sein müssen.
Wenn sich im Dachgeschoss die Hitze staut und viel Wind zum schnellen Durchlüften benötigt wird, eignen sich laut Testbericht bis auf eines alle Standgeräte sowie jeder zweite Tischventilator. Von den Türmen schaffte das dagegen nur einer.
Sonderfunktionen erhöhen den Komfort eines Ventilators, etwa eine Fernbedienung, ein Timer oder Sprühnebel. Manch einer legt auch Wert auf ein oszillierendes, also selbst drehendes Gerät. Der Drehwinkel kann sich unterscheiden, bis dahin, dass sich der Ventilator sogar um die eigene Achse dreht.